Samstag, 30. März 2013

Ninh Binh 30.03.2013


Was für ein genialer Tag :-)
Um 05.00Uhr wurde ich aus dem Schlaf gerissen, da ein anderer Traveller in den Dorm kam. Er hat sich aber auch gleich schlafen gelegt, so dass ich nochmal bis 08.00Uhr geschlafen habe. Als ich aufgewacht bin und aus dem Fenster gesehen habe, waren die Straßen nass. Womit habe ich nur das schlechte Wetter verdient? Aber zu  Glück hat es nicht mehr geregnet.
Dann bin ich zunächst gegenüber des Hotels in ein kleines Restaurant gegangen und habe gefrühstückt. Ich hatte zwei kleine Baguettes, ein Spiegelei und Schmierkäse. Das hat echt gut getan.
Dann hab ich im Hotel zunächst die Telefonnummer auf meinem Ticket angerufen, in der Hoffnung mein Ticket auch per Telefon bestätigen lassen zu können. Der Mann am Telefon meinte allerdings, dass ich trotzdem vorbeikommen muss. Also hab ich mir in meinem Hotel eine Karte geben lassen und alles erklären lassen. Der Besitzer des Hotels kann zwar Englisch, aber nicht wirklich gut, so dass ich danach auch nicht wirklich schlauer war. Die Karte war auch selbstgemalt, so dass sie ziemlich einfach war.
Ursprünglich wollte ich mir ein Fahrrad ausleihen, um zu den Tam Coc Caves zu fahren und zu weiteren sehenswerten Sachen in der Umgebung, aber der Besitzer vom Queen Mini Hotel meinte, es wäre sehr weit und ich sollte lieber ein Motorbike nehmen. Also hab ich mir tatsächlich für 100.000Dong ein Motoroller ausgeliehen! Er hat mir dann kurz erklärt wie alles funktioniert und dann ging's los. Ich hatte echt ein bisschen schiss...ich und Zweiräder...aber es ging erstaunlich gut. Das Motorrad war ziemlich schwer, so dass es nicht hin- und her wackelte. Außerdem war es mit Automatik und so konnte selbst ich das Ding fahren.



Zunächst bin ich zu einer Tankstelle gefahren und hab den Roller volltanken lassen. Dann hab ich mich erst mal auf gemacht das Xuan Hoa Hotel zu suchen, wo ich mein Ticket bestätigen lassen musste. Ich war jedoch auf der falschen Flussseite und konnte es nicht finden. Ich hab ein Paar Vietnamese gefragt, die hatten aber keinen blassen Schimmer und konnten auch kein Englisch. Dann hab ich an einem anderen Hotel gehalten und da war glücklicherweise eine Vietnamesin, die in die gleiche Richtung fahren musste. Sie hat mir dann von weitem das gesuchte Hotel gezeigt. Ich musste dann über eine große Brücke fahren und dann war es kein Problem mehr. Das Fahren hat ausgesprochen gut geklappt, nur mit dem Bremsen hatte ich ab und zu meine Schwierigkeiten..hehe.
Im Xuan Hoa Hotel hat dann zum Glück auch alles mit meinem Ticket geklappt. Ich hatte schon Angst, dass ich keinen Platz mehr im Bus nach Hue für den selben Abend bekomme, denn normalerweise muss man sein Ticket einen Tag vorher confirmen.
Dann hab ich mich auf den Weg zu den Tam Coc Caves gemacht. Ich bin ewig gefahren und war irgendwann auf einer Straße, die ähnlich einer Autobahn war. Da wusste ich, dass ich falsch bin und hab nochmal mit meiner simplen Karte nach dem Weg gefragt. Ich musste ein ganzes Stück wieder zurückfahren, hab dann aber die richtige Abbiegung gefunden und kam kurz darauf in Tam Coc an. Ich hab meinen Motoroller dann auf einem bewachten Parkplatz geparkt und 10.000Dong gezahlt, da im Lonely Planet steht, dass sonst oftmals Teile von den Motorollern geklaut werden.



Am Bootsableger waren Unmengen kleiner Ruderboote, die zum größtenteils von Frauen mit den typische  Hüten gerudert wurden. Das sah echt toll aus. Ich hab mir dann zunächst eine ganze Weile das Treiben angeguckt und gewartet, ob ein anderer einzelner Traveller kommt, um den Preis fürs Boot zu teilen. Als jedoch immer mehr Reisegruppen ankamen und weit und breit keine Backpacker zu sehen waren, hab ich doch die 120.000Dong bezahlt und war dann ganz alleine auf einem Boot.




Die Frauen rudern die Boote zum Größtenteils mit den Füßen, was total witzig aussieht. Auch meine Boots-Frau hat die ganze Zeit mit den Füßen gerudert und gesteuert...echt cool. Es waren wirklich wenige Boote auf dem Fluss und so war es total ruhig und man hatte eine freie Sicht. Der Fluss wurde von Reisfeldern gesäumt und dahinter erhoben sich die Felsformationen, die ich auch schon in der Halong Bay gesehen hatte. Tam Coc wird also nicht umsonst "Halong auf Land" genannt. Es hat die ganze Zeit ein bisschen genieselt, aber das hat nicht weiter gestört. Die Landschaft war unglaublich schön...mit dem hellen Grün der Reispflanzen und den dunklen Felsen.Ich konnte mich gar nicht satt sehen. Auf dem Weg ging es durch drei kleine Caves. Die waren wirklich flach, aber die Boote haben gut drunter durch gepasst.























Nach der dritten Höhle warteten viele Verkaufsboote, die rangerudert kamen und Snacks, Getränke, Obst usw. an den Mann bringen wollten. Die Verkäufer wollen einen sogar überzeugen, dass man dem Ruderer ein Getränk kauft. Doch zum Glück stand all dies schon im Lonely Planet und ich wusste, dass die Ruderer die Getränke dann später zurückverkaufen.



Irgendwann auf dem Rückweg hat auch meine Ruderfrau ihre Sachen rausgeholt und wollte Souvenirs verkaufen. Ich hab klar und deutlich "Nein" gesagt und daraufhin hat sie's auch gelassen.









Als ich nach 2h vom Boot gegangen bin, wollte sie auch noch Tips haben, aber ich bin einfach gegangen, denn immerhin hatte ich eh schon für den Bootstrip bezahlt.
Ich hab mir dann zum Lunch nur Nuss-Honig-Cracker gekauft und die nebenbei gegessen. Bin dann mit dem Motoroller zur Bich Dong Pagoda gefahren. Der Weg dorthin war auch total schön, mit großen Reisfeldern und den Felsformationen im Hintergrund.


Der Weg war super leicht zu finden. Hab dann den Scooter für 5000 Dong bei einem Restaurant geparkt, einfach um wieder sicher zu gehen. Dann musste man über eine kleine Brücke und kam zum Pagodenbereich. Das war richtig schön, es gab einen Tempel im unteren Bereich, dann ist man Felsentreppen hochgegangen und kam zu einen Tempel, der in den Fels einbaut war. Im Inneren waren die typischen Altare mit den Lebensmitteln usw. . Ein Vietnamese hat mir dann gezeigt, dass man hinter dem Altar langgehen kann. Da kam man dann in den Fels hinein, in eine kleine Höhle. Da hing auch eine große Glocke und ein weiterer Altar mit schönen Statuen. Es ging noch etwas höher zu einem weiteren Tempel. Ein Naturweg führte dann sogar noch höher. Ich hab auch probiert höher zu gehen, doch die Steine waren super rutschig und es war sehr matschig. Da ich nicht wusste wo genau der Weg hinführt und wie weit es zum Ziel ist, bin ich dann irgendwann umgedreht und wieder runtergegangen. Insgesamt war die Pagode toll und es waren kaum Leute dort.


Jack Fruit















Dann wollte ich mit dem Roller noch zu den Trang An Caves oder ins Ancient Village und musste dazu einmal quer durch die Stadt fahren. An irgendeiner Abzweigung hab ich mich dann verfahren und bin in ein total abgelegenes Wohnviertel gekommen und danach auf eine große Straße. Die hab ich dann zurück in Richtung Stadt genommen und hab dann dort an einer Kreuzung nach dem Weg gefragt. Danach ging es wieder ohne Probleme und nach ca. 15Minuten Fahrt bin ich bei den Trang An Caves angekommen. Dort gab es einen riesigen Roller-Parkplatz und alles war viel mehr auf Tourismus ausgelegt, als in Tam Coc. Vor allem waren dort nur Vietnamesen und auf dem Fluss waren hunderte von Booten. Ich hab mich dann, wo ich schonmal da war, entschlossen noch eine Bootsfahrt zu machen, da es in Trang An auch viel mehr Caves geben sollte. Für 100.000Dong gab's das Ticket und bevor ich zu den Booten bin, hab ich mir dann einen Zuckerrohrsaft gekauft. Ich wollte den schon seit Indien mal probieren und somit hab ich endlich mal die Chance genutzt. Der Saft war echt gut, auch überhaupt nicht so süß wie ich angenommen hatte. An den Booten haben sich die Vietnamesen gedrängelt, um auf die Boote zu kommen. Mich haben alle ignoriert und zunächst wollte mich Keiner mit aufs Boot lassen. Im Gegensatz zum Morgen, wo man höchstens zu Zweit aufs Boot durfte, wurden in Trang An die Boote mit 5 bis 6 Personen gefüllt. Irgendwann hatte ich Glück und zwei vietnamesische junge Männer haben mich dann mit drauf gewunken.





Die Ruderfrau war sehr alt und hat von Anfang an immer rumgemeckert und uns angewiesen weiter nach rechts bzw. links zu rutschen. Der Fluss war am Anfang sehr breit und es gab keine Reisfelder an den Flussseiten, sondern Dschungel. Der Fluss ist irgendwann enger geworden und die Landschaft war auch sehr toll. Irgendwann kamen wir an einen Tempel, bei dem wir ausgestiegen sind und uns kurz umgesehen haben. Eine Frau aus unserem Boot hat sich etwas um mich bemüht und angeboten Fotos von mir zu machen. Sehr nett.
Zurück auf dem Boot hat mir dann sogar der eine Vietnamese eine Kette mit eine kleinen Coin geschenkt. Auf dem Coin war lustigerweise ein Schwein und er meinte, dass er das ist. Krass, dass ich schonwieder mit einen Vietnamesen mit dem Tierkreiszeichen "Schwein" zu tun hatte...wahrscheinlich zieh ich die als Tiger irgendwie an :-)  Aber die Geste war auf jeden Fall super lieb und dabei konnten wir uns nicht mal unterhalten, da er nicht ein Wort Englisch konnte.










Wir sind dann irgendwann zur ersten Höhle gekommen und die war beeindruckend. Wir sind bestimmt 10min dadurch gefahren. Die Höhle war sehr niedrig und verwinkelt, so dass die Ruderfrau ziemlich zu tun hatte. Im Vergleich zu den Höhlen von Tam Coc waren die Höhlen echt beeindruckend. Es folgten noch weitere acht Höhlen und insgesamt waren wir drei Stunden auf dem Fluss. Zwischendurch sind wir dann noch zweimal ausgestiegen und zu Tempeln gelaufen. Einmal musste man sogar echt viele Treppen hochlaufen, was bei dem Klima echt anstrengend war. Es war so warm und gleichzeitig super feucht, so dass man echt doll geschwitzt hat.
Die Ruderfrau hatte glaube ich irgendein Problem mit mir, denn immer wenn ich in den Höhlen irgendwelche Fotos machen wollte, hat sich mich auf den Rücken geschlagen und irgendwas auf Vietnamesisch gelabert. Das hat mich echt genervt und so richtig wohl hab ich mich da nicht gefühlt, obwohl die anderen Vietnamesen im Boot ja echt toll waren. In den ganzen anderen Boote hab ich auch keine weiteren Touristen gesehen. Trang An ist wohl eher ein Ausflugsziel für die Locals.












Als die Bootsfahrt zu Ende war, war es schon 17.15 Uhr, so dass es schon zu spät war für das Ancient Village. Also bin ich mit dem Roller zurückgefahren und hatte dann noch einmal einige Probleme das Hotel zu finden. Die selbstgemalte Karte war ein Witz...aber im Endeffekt hab ich ja alle Ziele erreicht. Und Motoroller zu fahren hat so viel Spaß gemacht und man hat eine unglaubliche Freiheit gespürt. Ich hätte am liebsten einen zu Hause ;)


Ich bin dann wieder in das kleine Restaurant vom Morgen und hab dort Fried Rice mit Egg zum Abendbrot gegessen. Danach hat mich der Besitzer mit dem Motorbike wieder zu der großen Straße gebracht, wo mich der Bus rausgeschmissen hatte. Toller Service vom Hotel!
Dann war ich dort an der Straße und es fing an zu regnen. Dort war ein ganz kleiner Straßenstand, der Getränke und Zigaretten verkauft hat. Die haben mir dann angeboten mich unter einen Schirm zu setzen. Das hab ich dann auch bis 21.00Uhr gemacht, bis die zusammengepackt haben. Ein Mädchen kam dann vom Stand rüber und hat mir irgendwas auf Vietnamesisch gesagt. Sie wollte glaube, dass ich mitkomme, aber ich habe ihr versucht zu verstehe zugeben, dass ich lieber dort auf den Bus warte. Irgendwann hat sie es verstanden, hat dann ihren Vietnamesenhut genommen und mir auf den Kopf gesetzt und ist mit den Anderen vom Stand gegangen. Was für ein unglaubliches Erlebnis und wie freundlich das Mädchen war! Das werde ich definitiv nicht vergessen. Ich saß dann noch bis kurz vor um 22.00Uhr einsam, im Dunkeln und bei Regen an der großen Straße, insgesamt also 2,5 Stunden, bis der Bus endlich kam.


Hab dann ganz vorne, oben eine Liege bekommen und es mir mit meinem Schlafsack bequem gemacht. Ich konnte auch mit kleinen Unterbrechungen ganz gut schlafen.

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