Mittwoch, 18. September 2013

Buenos Aires 14.09.2013

Heute morgen bin ich ganz entspannt aufgestanden, habe gefrühstückt und mich dann ganz relaxt auf den Weg gemacht, um ein paar andere Stadtteile zu besuchen.
Zunächst bin ich zum Obelisken auf der Hauptstraße, der Avenue 9 de julio. Dort waren riesige Reklameschilder von Cola, Pepsi und Co., so dass man sich wie in London oder einer großen amerikanischen Stadt gefühlt hat.
Ich bin dann gleich noch auf die Theaterstraße gucken gegangen, sie ich schon aus dem Taxi gesehen hatte. Auf der Straße waren super viele Retaurants und kleine Shops sowie Theater und Kinos.
Ich bin dann an einem Theater vorbeigekommen, dessen Werbung mich echt neugierig gemacht hat. Die Show hieß "Stravaganza" und auf einem Bildschirm liefen Ausschnitte daraus..es sah aus wie Cirque du soleil.
Da die Karten nicht allzu teuer waren, hab ich mich spontan entschieden mir am Abend die Show anzusehen. 300Pesos leichter und happy, bin ich dann in Richtung Teatro Colon. Es soll ein umwerfendes Opernhaus sein. Die Architektur von außen war schoen, aber nix absolut herausragendes.
Ich habe mich von dort aus auf den Weg nach Recoleta gemacht. Ich musste ein ganz schoenes Stueck gehen bis ich in Buenos Aires Schicki-Micki-Viertel kam. Und wirklich..alle Haeuser waren echt schoen, es gab nette kleine Laeden und irgendwie war alles so friedlich.
Ich kam dann zum Friedhofsgelaende, wo auch der Recoleta Markt war. Es war schoen gruen und eine schoene Athmosphaere.
Der Cementerio von Recoleta ist eine der Haupttouristenattraktionen..unglaublich, aber wahr und zurecht. Sowas habe ich vorher noch nie gesehen..die Graeber waren alle kleine Mausoleen, mit super tollen Statuen und viel Marmor. Alle waren anders und so beeindruckend, denn die Saerge waren darin nicht versenkt, sondern standen einfach hinter den Tueren.
In Viele konnte man direkt hineinsehen, die Glastueren einiger sehr alter Graeber waren kaputt und der Raum dahinter mit den Saergen super staubig und echt gespenstisch.
Die Reihen der Mausoleen waren zum Teil extrem lang und es war etwas beängstigend alleine zwischen ihnen rumzulaufen..aber auf der anderen Seite so interessant.
Natürlich habe ich dann auch das Grab Evitas Pérons besucht. Fuer die Firstlady und Heldin Argentiniens haette ich mir eine prachtvolle Ruhestaette vorgestellt, dabei war das Mausoleum ein Familiengrab und nur ein paar Plaketten zu Ehren Evitas wiesen auf ihr Grab hin.
Nachdem ich eine ganze Weile durch die vielen kleinen Gaenge des Friedhofs gelaufen bin, bin ich raus auf den kleinen Markt und weiter in Richtung Palermo. Dabei bin ich an einer großen silbernen Blütenstatue vorbeigekommen und am Malba-Museum. Dieses Museum muss anscheinend eine extrem gute Kunstausstellung haben, denn die Schlange davor war immens. Die Menschen haben dort wohl stundenlang auf den Einlass gewartet. Ich hab mich dagegen draußen vor dem Eingang an den mit gepunktetem Stoff umwickelten Baeumen erfreut!
In Palermo bin ich zunächst am Japanischen Garten vorbeigekommen. Er sah nett aus, aber ich wollte dafuer keinen Eintritt bezahlen. Stattdessen bin ich in den Zoo. 
Das war eindeutig eine schlechte Idee, denn statt mich an den Tieren zu erfreuen, war ich erschüttert und echt depressed. Nach dem wohl tollsten Zoo ueberhaupt in Singapore, nun der Schlimmste!!!
Alles war alt, grau, die Kaefige so super klein und kein bisschen naturgetreu. In manchen Gehegen waren soviele Tiere, dass sie kaum treten konnten. Man konnte die Tiere so zwar gut angucken, aber die sind in solchen Verhaeltnissen auch nicht gut anzusehen!
Das einzig nette..auf den Wiesen liefen ueberall kleine Tiere rum. Ich weiß nicht wie sie heißen, aber bei uns werden sie definitiv in Gehegen gehalten.
Ich habe nicht allzu lange Zeit in dem Zoo verbracht, da es einfach keinen Spass gemacht hat. Außerdem war das Wetter wieder ziemlich grau und kalt.
Ich war also froh, vor der Show nochmal ins Hostel zu gehen und mich ein bisschen auszuruhen.
Vor der Show hab ich mir im Supermarkt noch etwas zu essen gekauft und dann ging es 20.15Uhr hinein ins Broadway Theatre.
Ich hatte einen ganz guten Sitz und konnte gut auf die Bühne sehen.
Schon am Anfang kamen Komiker durch die Gaenge und die Argentinier haben gelacht und gequiekt.
Die Show begann mit tollen Artistikeinlagen und einer hervorragenden Buehnendeko. Ich war echt verzaubert. Die Artisten waren super beweglich, die Taenzer waren absolut synchron und einfach klasse.
Doch gerade als sich die Spannung aufgebaut hat, kamen irgendwelche Komiker dazwischen und haben Witze gerissen.
Ich hab's leider nicht verstanden..sowohl sprachlich, als auch was die dort zu suchen hatten. Fuer mich hat das absolut nicht zusammen gepasst.
Ich war den Rest der Show weiterhin absolut begeistert von den artistischen Sachen. Es gab einen riesigen Pool unter der Buehen, in dem alle moeglichen Wasserkunststuecke gezeigt wurden. Außerdem eine Trampolinnummer, Luftakrobatik, eine riesige Sanduhr mit Wasser und und und. Genial!
Die Komiker unterbrachen die Show jedoch weiterhin regelmäßig..echt nervig und unpassend.
Ich war trotzdem froh die Show gesehen zu haben.
Danach bin ich zufrieden ins Bett gefallen.

Montag, 16. September 2013

Buenos Aires 13.09.2013

Ich war so geschafft vom letzten Tag, dass ich super gut geschlafen habe.
Ich hatte mir aber fuer 08.30Uhr den Wecker gestellt, um in Ruhe fruehstuecken zu koennen. Auf dem Weg zur Bar hab ich an der Rezeption Halt gemacht und nach einem Platz fuer eine Tango-Show am Abend gefragt. Ich hatte Glueck und bin deshalb gleich Geld holen und habe mein Ticket gekauft.
Ich war ueberrascht vom Fruehstuecksbuffet..es gab eine gute Auswahl und soviel man wollte. Da hab ich mich richtig satt gegessen, um mir am Tag moeglichst wenig kaufen zu muessen.
Ich habe dann 10.30Uhr an der Rezeption gewartet, da dort eine Free Walking Tour stattfinden sollte. Als 10.45Uhr immernoch Keiner da war, war ich schon nervoes..aber mit suedamerikanischer Gelassenheit kam der Guide dann wenig spaeter. Er war super nett. Wir saßen dann erstmal noch eine Weile im Hostel, bis wir irgendwann gestartet sind. Ich habe mich dann mit dem Guide etwas unterhalten, da er ein super entzündetes Auge hatte.
Wir sind zunächst zur Manzana de las Luces gegangen. Dem wohl ältesten Gebaeude in Buenos Aires. Es ist an eine kleine Kirche angeschlossen.
Dort haben wir einen anderen Guide getroffen und die Gruppen wurden entsprechend der Spanischkenntnisse geteilt. Ich bin dann zu dem anderen Guide in die englischsprachige Gruppe. Dort war auch ein weiterer Deutscher namens Felix, mit dem ich mich etwas unterhalten habe.
Vor dem Gebaeude war gerade ein Strike im Gange und da das hier wohl an der Tagesordnung ist, sind wir hin und unser Guide hat uns ein bisschen was darüber erklaert.
Dann ging es zur Plaza de Mayo. Der Platz war von allerhand schoenen und wichtigen Gebaeuden umgeben: dem Haus in dem die Unabhaengigkeit erklaert wurde, die Kathedrale und der Praesidentenpalast Casa Rosada.
Wir sind zunächst in die Kathedrale, in der das Grab von San Martin, dem Befreier von Peru, Chile und Argentinien ist.
Auf dem Platz steht außerdem ein Denkmal um das ein Kreis und  Kopftuecher gezeichnet ist. Auch Argentinien hat eine dunkle Geschichte und hat in der Vergangenheit zahlreiche Menschen umgebracht und in Lagern getoetet. Die Muetter dieser angeblichen Militaergegner sind auf dem Plaza de Mayo Runden gelaufen, um ihre Lieben bzw spaeter dann ihre Leichen herauszufordern. Seit 30 Jahren kann man das jeden Donnerstag beobachten.
Die Casa Rosada mit den berühmten Balkonen von denen Evita Perón ihre Reden gehalten hat, war kleiner als ich sie mir vorgestellt hatte. In Madonnas Musikvideo zu "Don't cry for me Argentina" sieht das Gebäude deutlich beeindruckender aus.
Die freie Tour hat dann an diesem Punkt geendet, aber fuer 90Pesos konnte man weitere zwei Stunden teilnehmen. Felix und ich haben das dann auch gemacht.
Nach einer kurzen Pause in einem kleinen Kiosk, wo ich mich mit einem Pollo-Empanada gestärkt habe, ging es zum CGT, dem Gewerkschaftsgebaeude der Arbeiter, in dem Evita ihr Buero hatte.
Das Gebäude sah noch genauso aus wie zu der Zeit Evitas..von Außen sowie im Inneren. Es hat uns stark an ein altes kommunistisches Gebauede erinnert..vorallem der große Saal, wo ein Arbeiterbild hinter dem großen Holztisch zu sehen war.
Wir sind dann in das Buero von Evita, welches in ein kleines Museum umfunktioniert wurde. Der Mann, dem das Alles gehörte, war 83Jahre alt und bereit uns etwas von Evita und seinen Erlebnissen zu schildern.
Ich muss zugeben vorher nicht wirklich etwas ueber die Pérons gewusst zu haben, daher war es super interessant. Vorallem verstehe ich jetzt Vieles hier besser.
Péron kam an die Macht, als Argentinien im Umbruch war. Zur Landwirtschaft kam mit den Einwanderern die Industrie und schlechte Arbeitsbedingungen fuer die Arbeiter.
Evita, als First Lady, widmete sich diesen Problemen. Sie errichtet Krankenhaeuser, kuemmerte sich um Kinder und setzte das Wahlrecht fuer die Frauen durch. Dadurch wurde sie vom einfachen Volk sehr verehrt und neben ihrem Mann sehr geschätzt.
Doch Evita wurde nur knapp ueber 30 und starb an Gebaermutterkrebs. Sie hat dann einen 14taegigen Trauermarsch bekommen, da soviele Menschen Abschied nehmen wollten.
Und heute versuchen die Parteien immernoch sich mit den Taten Evitas zu schmücken, in dem sie behaupten peronistisch zu sein. 
Es ist krass..Evita ist immernoch allseits präsent in der Stadt, obwohl sie solange tot ist. Es ist, als waere ein Loch da und die Menschen wuerden nur auf eine andere Volksfigur warten.
Das war echt interessant.
Auf dem Weg nach San Telmo sind wir unter einer Bruecke langgekommen, unter der so ein Lager fuer die Militaerverraeter war. 
Als wir in San Telmo ankamen, hat man gleich gemerkt in einem anderen Stadtviertel zu sein..ueberall waren kleine Geschaefte, Restaurants und Bars. Wir sind dann in einen Hauseingang, der auf drei hintereinanderliegende Hoefe fuehrte. In den Tueren der Hoefe waren Antiquitaetenlaeden untergebracht.
Frueher war das ein edles Viertel, bis es von Epidemien heimgesucht wurde und dort arme Einwanderer die Wohnungen ueberfuellten. Diese Art von Haeusern waren die Geburtsorte des Tango. Tango kommt nicht aus Argentinien, sondern aus Buenos Aires und ist als Mix verschiedenster Tanzstile in diesen Hoefen entstanden.
Zum Abschluss sind wir dann in ein kleines Restaurant/Café, wo wir ein kostenloses Bier bekommen haben und einer kleinen Tangoshow zusehen konnten.
Die Taenzerin entsprach ueberhaupt nicht meiner Vorstellung einer lateinamerikanischen, rassigen Schoenheit. Aber klar..durch die vielen unterschiedlichen Einwanderer sehen die Menschen hier alle total unterschiedlich aus und sehr europäisch.
Die Taenzer haben ca. drei Taenze getanzt, die mich echt nicht vom Hocker gehauen haben.
Felix und ich hatten uns dann ausgemacht noch nach La Boca, einem anderen Stadtteil, zu laufen. Doch irgendwie haben wir es geschafft so dumm zu sein und die ganze Zeit in die falsche Richtung zu gehen. Wir haben es auch erst gemerkt als wir wieder auf der Plaza de Mayo standen. So bloed muss man erstmal sein das mit Stadtplan hinzubekommen..haha.
Also gab es dann eine Planaenderung, da es schon relativ spaet und kurz vorm dunkel werden war. Wir sind dann runter zum Puerto Madero gelaufen, dem Hafenviertel. Das war echt nett. Es gab ein paar tolle teure Restaurants und schicke Wohnungen.
Da uns danach beiden super kalt war und ich vor der Tangoshow auch nochmal ins Hostel wollte, haben wir uns dann auf der Florida verabschiedet. Schade, wir haetten Kontaktdaten austauschen sollen, da Felix und seine Kumpel auch im naechsten Monat bis hoch nach Rio fahren.
Die Tangoshow ging 20.30Uhr los und lag am Eingang zu San Telmo. Das war zum Glueck nicht soweit zum Laufen. 
Als ich bei La Ventana ankam, hab ich mich etwas fehl am Platz gefühlt. Es gab einen riesigen Tuersteher, dann wurde man von Herren im Anzug begrüßt und musste warten bis man hinunter begleitet wurde. Das Gebauede war super schick und auch im Inneren war alles edel. Es standen zahlreiche gedeckte Tische im Saal und man wurde von Kellnern empfangen.
Ich war mit eine der Ersten und habe somit einen der vorderen Plaetze bekommen. Es war komisch so alleine an meinem gedeckten Platz zu sitzen.
Der Kellner kam dann und hat sich und das Menue vorgestellt. Es war eine Dinnershow, so dass man Vor-, Haupt- und Nachspeise wählen konnte.
Ich habe dann seine Empfehlungen genommen: Empanada, Baby Beef und Pear in Weinsoße.
Dann kam zum Glueck ein australisches Maedel, welches sich mit an meinen Tisch gesetzt hat. Sie war zufälligerweise auch Aerztin und war vorher in Peru, so dass wir einige gemeinsame Themen hatten. Spaeter kam dann noch ihre Freundin und ich hatte echt nette Gesellschaft.
Das Essen war echt exzellent! Obwohl das Beef mir medium immernoch zu knetschig war. Es war so eine Masse Fleisch, dass es echt schon fast zu viel war.
Danach begann die Show. Sie war absolut genial! Die Taenzer waren so gut und mir war, im Gegensatz zum Paar vom Nachmittag, kein bisschen langweilig. Es gab auch eine Saengerin und einen Saenger, die die Tangolieder gesungen haben. Außerdem eine Band. Zwischendurch kamen auch Musiker mit traditionellen Instrumenten und ein Taenzer mit Holzkugeln an Stricken. Die hat er gedreht und rhythmisch auf den Boden knallen lassen. Echt cool! 
Die ganze Show war wirklich gut und jeden Cent wert.
Danach war ich aber auch gut muede und bin schnell zurueck ins Hostel, wo ich leider nicht mehr alleine im Zimmer war.

Sonntag, 15. September 2013

Buenos Aires 12.09.2013

Wieder musste ich um 05.00Uhr am Flughafen sein. Also hab ich uebers Hostel ein Taxi gerufen und war dann puenktlich dort. 
Mein Flug ging mit Taca, was mit etwas Schwieigkeiten bereitet hat den Check-In Schalter zu finden. Taca ist Member der StarAlliance, so dass der Flug mit Avianca Airlines ging. Kurz nachdem ich den Schalter gefunden hatte, hat der Schalter dann auch geöffnet.
Das komische in La Paz war, dass man dann nicht gleich in den Sicherheitsbereich durfte, sondern die Zeit auf dem Boardingpass angab, wann man rein darf. Also musste ich bis kurz nach 06.00Uhr warten.
Es gab auch nur ein paar wenige Geschaefte und alles war super überteuert, so dass ich nicht so recht wusste in was ich meine letzten 80 Bolivianos investieren soll. Also hab ich mich entschieden sie mit nach Lima zu nehmen und dort zu tauschen.
Der Flug ging dann 08.10Uhr und ich war erstaunt, dass es im Flugzeug nicht einmal einen Steckplatz fuer USB gab, geschweige denn Boardentertainment. Aber naja...der Flug ging ja auch nur eine Stunde.
In Lima angekommen, gab es natürlich keine Wechselstube fuer meine Bolivianos..toll. Dann hab ich aber wenigstens die Gelegenheit genutzt und in einem der Automaten Doller geholt. Ich hab gehoert, dass man die fuer einen besseren Kurs in Argentinien tauschen kann als der ATM-Kurs, außerdem musste ich mein Safetydepot mal wieder aufstocken. In einem der Duty Free Shops gab es dann riesige Milkaschokoladentafeln im Angebot. Irgendwie war mir danach mal wieder heimische Schoki zu essen und außerdem dachte ich daran meinen Couchsurfing-Hosts welche mitzubringen. Also mitgenommen :)
Mein Flug nach Buenos Aires hatte dann Verspätung. Er sollte eigentlich 10.30Uhr gehen, wir sind aber bestimmt erst eine dreiviertel Stunde spaeter losgekommen. Und obwohl der Flug diesmal 4 Stunden ging, gab es wieder kein Boardentertainment und nix. Auch das Essen war super einfach. Definitiv keine herausragende Airline. Zumindest bin ich sicher im Ezeiza Airport Buenos Aires gelandet.
Ich habe dann am Flughafen Geld getauscht und hab dann ueber die Gesellschaft Tienda Leon ein Shuttle gebucht. Ich war ganz happy, denn fuer 95 Pesos (1€ = 7,6 Pesos) haben die mich an meine Zieladresse transportiert, wo ich couchsurfen wollte.
Als ich aus dem Airport rauskam war es schon 19.00Uhr. Zuerst ging es in einem großem Bus zum Cityterminal der Gesellschaft und dann ging es, nach einer kleinen Wartezeit, in einem Auto weiter.
Kurz nach 20.00Uhr war ich dann in Palermo und stand vor dem Haus. Ich hab geklingelt und keine hat aufgemacht. Nochmal und nochmal probiert, dann SMS geschickt (mit der Vorwahl, die ich vorher rausgesucht hatte)..nix.
Ich war sowieso aufgeregt vorher wiedermal wegen der Ungewissheit, die Couchsurfing immer mit sich bringt, also war ich auf irgendeiner Weise sogar ein bisschen froh, dass es nicht geklappt hat und ich meine Freiheit im Hostel genießen konnte. Ich hatte vorher schon Eins in der Naehe rausgesucht und bin im Dunkeln in die Richtung gelaufen. Unterwegs hatte ich mir dann ueberlegt vielleicht doch besser in ein Hostel im Microcentro zu gehen, um nicht jeden Tag aus Palermo fahren zu muessen. Also hab ich mir ein Taxi rangewunken und die Distanz war deutlich weiter als auf der Karte gedacht. So war ich schon im Taxi froh ueber meine Entscheidung.
Ich hab mich dann direkt zu einem Hostel auf dem Boulevard Florida fahren lassen.
Die Florida Suites waren dann etwas teurer als der Lonely Planet angegeben hatte. Fuer ca.12€ pro Nacht hab ich dann fuer 4 Naechte eingecheckt. Ich hatte Glueck und hab einen kleinen 6-Bett-Dorm bekommen und das Beste...ich war alleine!
Ich hab dann der Couchsurfing-Host bei CS geschrieben und es kam auch gleich eine Antwort, dass vllt die Klingel nicht funktioniert hat..na toll. Aber sie hat auch keine Anstalten gemacht, mich zu fragen, ob ich die naechsten Tage kommen will oder was machen will. Also vielleicht besser so..

Mittwoch, 11. September 2013

La Paz 11.09.2013

Als ich gegen 07.00Uhr ausgecheckt habe, wurde gerade das Frühstück hingestellt, so dass ich vor dem Flug sogar noch was essen konnte.
Ich bin dann zum Amazonas-Office gelaufen und von dort mit dem Shuttle zum kleinen Airport gefahren. Die Sonne hat schon schön heiß geschienen und irgendwie viel es schwer diesen kleinen friedlichen Ort zu verlassen.
Kurz vor um 09.00Uhr kam die Maschine aus La Paz und in Windeseile wurden die Passagiere ausgetauscht und es ging wieder in Richtung Großstadt.
Kurz vor 10.00Uhr bin ich in La Paz gelandet, hab noch Geld geholt und wollte dann mit dem Microbus ins Zentrum fahren.
Doch unglaublich, schon wieder hat ein Strike mir einen Strich durch die Rechnung gemacht! Als ich am Microbus stand und versucht hab zu verstehen, was los ist, kam ein Taxifahrer an und hat mir und einer anderen Frau angeboten uns ins Zentrum zu fahren. Ein anderer Taxifahrer hat das gehört und den unschlagbaren Preis von 15 Bolivianos pro Person vorgeschlagen. Die Entscheidung ging so schnell und schon saß ich im Taxi.
Ich hab mich zwar die ganze Zeit gefragt, warum das Taxi zum Zentrum fahren kann und der Microbus nicht und hatte auch ein bisschen Angst, dass er uns für nur 15 Bolivianos gar nicht ins Zentrum fährt, aber mir blieb eh nix anderes als zu warten was passiert.
Bald schon im Cerro Alto hat man die ersten Polizeiabsperrungen gesehen und dann auch große Steinbrocken auf den Straßen.
Je weiter wir kamen, umso mehr Steine, Müll und Baumstämme lagen rum.
Dann hab ich es schon etwas mit der Angst bekommen, schon von Weitem hat man Rauchbomben und Menschen gesehen, die von einem Hügel Steine runtergeworfen haben. Die Polizei war überall präsent und komplett ausgerüstet mit großen Gewehren, riesigen Schutzschildern und sie hatten sogar einen Wasserwerfer im Einsatz und auf die Steine werfenden Leute gerichtet.
Unser Taxifahrer hat gezögert durchzufahren, hat dann aber doch die Spur gewechselt und Gas gegeben.
Zum Glück war das die einzige brenzlige Situation. Danach hat man nur noch verwüstete und menschenleere Straßen gesehen.
Das Taxi konnte bis zur Fußgängerbrücke des Mercado Lanza fahren. Ich wusste also genau wo ich bin und konnte bequem zum Hostel laufen. Die Innenstadt war nicht wiederzuerkennen. Auf der Plaza San Francisco waren kaum Menschen, die Märkte und fast alle Geschäfte waren geschlossen...und es war so still. Dafür das die Stadt sonst so extrem hektisch und laut war, war sie wie ausgestorben.
Ich wusste einen Kameraladen gleich in der Naehe des Mercado und da mich die Tatsache keine Kamera zu haben so genervt hat, bin ich gleich hin.
Die hatten dort auch einige Kompaktkameras im Angebot. Hauptsächlich Sony und dann ein paar Canon. Ich habe mich dann für eine Canon mit 8x Zoom für 1150 Bolivianos entschieden. In Deutschland würde man dafür sicher keine 125€ mehr bezahlen, aber hier ist eine Kamera ein Luxusartikel.
Happy über meine Kamera bin ich zum Hostel und habe eingecheckt. Ich habe das gleiche Bett wie bei meinem allerersten Besuch hier bekommen und war nur froh nicht in das Zimmer vom letzten Mal gekommen zu sein.
Ich musste unbedingt meine Wäsche waschen lassen und hab das schnell erledigt, bevor ich mich entspannt in den Barbereich gesetzt und noch einmal gefrühstückt habe. Dabei habe ich zwei nette deutsche Mädels kennengelernt.
Nachdem ich lange im Internet war, hab ich mich aufgerafft und bin bei dem schönen Wetter nochmal raus. Ich wollte schließlich auch noch ein Kameracase für meine neue Errungenschaft kaufen.
Also bin ich durch die Straßen geschlendert und habe die Augen nach Fortgeschäften aufgehalten. Unglaublich...ich habe nur ein weiteres gefunden und dort waren die Preise enorm! Ich war froh, dass ich meine Kamera gleich an Anfang gekauft hatte, sonst wäre ich bei der Suche echt verzweifelt gewesen. Also bin ich am Ende auch wieder zurück zu dem Shop, um dort noch das Case zu holen. Für nur 3€ hab ich eine gefakte Samsung-Hülle mit Sony-Reisverschlüssen für meine Canon-Kamera erstanden, haha. Aber neben dieser schlechten Namensfälschung ist die Qualität der Hülle echt gut.
Ich bin auch nochmal ein bisschen zum Plaza Murillo und durch die Souvenirgeschäfte gewandert, bis ich gegen 15.00Uhr zurück ins Hostel bin. Dort hab ich dann mit meinen Eltern geskypt und mich etwas über meine nächsten Reiseziele informiert.
Gegen 18.00Uhr hab ich mir in der Bar Nudeln bestellt und mich zu einem Typen an den Tisch gesetzt, da nix anderes mehr frei war.
Es hat sich rausgestellt, dass er Schweizer war und wir haben uns lange über alles Mögliche unterhalten. Es kam dann noch ein Deutscher und ein weiteres Mädel dazu und es war eine nette Runde. Schade, dass ich nur für eine Nacht hier war...
Ich hab mich dann auch gegen 21.00Uhr verabschiedet, da ich noch Duschen, Laundry abholen und packen musste.
Und dann das unglaubliche, ich wollte gerade meine alte Kamera wegschmeißen und habe, genau wie regelmäßig die letzten zwei Tage, noch einmal probiert sie anzuschalten....und auf einmal ging es! Die ganzen Settings waren zurückgestellt, aber sie ging! Wie ärgerlich, dass ich nun schon eine neue Kamera gekauft hatte. Aber naja, wer weiß wann die Alte wieder ihren Geist aufgibt!

Dienstag, 10. September 2013

Rurrenabaque- Pampas Tour Tag 3 10.09.2013

Heute konnten wir etwas länger schlafen, da wir erst um 08.00Uhr beim Frühstück sein mussten. Es war wieder super reichlich und lecker, so dass wir dann gestärkt in den Tag gestartet sind. Wir sind mit dem Boot rausgefahren, um Piranhas zu fischen.
Unsere Angel bestand nur aus einem Stück Holz mit einer Angelschnur und einem Haken. Daran haben wir dann ein kleines Stück Rindfleisch befestigt und dann ging es los.
An unserer ersten Angelstelle lag ein Alligator zwischen den Ästen, der angelockt vom Fleisch immer nähere kam. Beeindruckend wie nah er war und seine volle Zahnpracht gezeigt hat.
Da wir dort mit dem Fischen nicht so erfolgreich waren, sind wir dann an eine andere Stelle gefahren. Auch da, unser Fleisch wurde zwar von den Haken gebissen, aber kein Piranha hat angebissen.
Alle guten Dinge sind drei, kurz nachdem wir angelegt und unsere Schnüre ausgeworfen hatten, hatte Gary einen Piranha am Haken. Der Fisch war super farbenfroh, schön orange am Bauch und sah überhaupt nicht gefährlich aus. Während wir uns alle Garys Fisch angesehen haben, hatte ich meine Angel in den Sitz geklemmt, und als ich zurückkam, hatte auch ich einen am Haken :) So cool!!!
Kurz darauf hätte ich dann beinahe noch einen gefangen, der ist mir aber kurz vorm Hochziehen entwischt.
Gary hat dann einen kleinen Catfisch gefangen und danach noch einen Piranha. Und dann...hatte ich noch einen an der Angel *freu*.
Ashley hat nicht gefischt, sondern lieber Delphine beobachtet. Carol und Tin dagegen waren verständlicherweise enttäuscht, dass sie noch keinen Fisch gefangen hatten.
Gary hatte dann schon seinen dritten Piranha an der Angel und dann hatte auch endlich Carol einen.
Tin ist leider leer ausgegangen, da wir dann kein Fleisch mehr hatten.
Das Fischen hat total viel Spaß gemacht und ich hätte das ruhig noch eine Weile machen können.
Gary hat dann die Fische direkt auf dem Boot ausgenommen und unglaublich...gerade als er den ausgenommenen Piranha nochmal waschen wollte, hat er ihn heftig in den Finger gebissen, dabei war er doch schon tot!!! Krass.
Als wir zurück zur Lodge sind, war das Mittagessen schon vorbereitet und ich habe nur noch unsere Fische in der Küche abgeliefert, die wir dann auch innerhalb weniger Minuten serviert bekamen.
Piranha zum Mittag, echt etwas Besonderes! Der Fisch an sich hat zwar nach nix Besonderem geschmeckt und hatte auch nur sehr wenig Fleisch, aber es war eine Lifetime-experience!
Nach dem Mittag haben wir uns dann gleich auf die Rückfahrt gemacht. Es war wieder total schönes Wetter und ich habe mich auf dem Boot gesonnt, hatte ja leider keine Chance mehr Fotos zu schießen :(
Als wir wieder in Santa Rosa waren, ging es wieder in ein Auto. Wir vier hatten ein eigenes Auto was echt super war, viel Platz und voll bequem.
In Rurrenabaque wurden wir dann am Fluvial Office mit einer eiskalten Cola begrüßt. Ich hab mich dann vorerst von den Anderen verabschiedet, da ich noch Einiges erledigen wollte.
Ich bin zunächst zum Amazonas Office und habe meinen Flug geändert. 15.30Uhr erschien mir etwas spät, vor allem weil ich nun eine neue Kamera finden musste. Außerdem war in Rurrenabaque nicht wirklich etwas zu tun. Leider war der Flug 13.00Uhr schon ausgebucht, so dass ich nicht zusammen mit Tin und Carol fliegen kann. Aber der Flug um 09.00Uhr hatte noch Plätze. Innerhalb einer Minute hat die Lady mir den Flug kostenlos geändert, cool.
Dann bin ich zur Bank, da ich überhaupt kein Bargeld mehr hatte. Dort habe ich 20USD gewechselt und war somit wieder flüssig!
Ich musste etwas laufen bis ich meine gebuchte Unterkunft erreicht habe. Das El Curichal Hostel hatte einen schönen Garten und einen Bereich mit lauter Hängematten. Ich hab dann eines der Einzelbetten im Dorm bekommen und hab nach dem Duschen in einer der Hängematten relaxt, bis ich wieder zur Hauptstraße gegangen bin, um Tin und Carol zum Abendessen zu treffen.
Ich habe mich gefreut noch einmal etwas mit ihnen zu machen, denn wir haben uns super verstanden.
Wir haben dann noch auf Ashley gewartet, aber die war so durch den Wind, als wir uns den Treffpunkt ausgemacht hatten, dass sie ihn entweder vergessen hat oder nicht finden konnte.
Wir saßen dann zusammen etwas am Fluss und sind dann ins Café La Luna. Dort haben wir uns draußen an einen Tisch dazugesetzt. Es hat sich rausgestellt, dass es ein Englischlehrer mit seinen zwei Schülerinnen war. So haben wir ihnen angeboten sich mit uns zu unterhalten. Die waren echt happy darüber und der Herr hat uns sogar drei Getränke spendiert. Cool!
Leider kam dann eine Gruppe älter spanischer Herren, die sich total aufgeführt haben und draußen sitzen wollten. Daher musste die Englischgruppe dann nach Drinnen ziehen. Schade, es hat Spaß gemacht ihnen einige Fragen zu beantworten.
Wir haben dann Pizzas bestellt, welche ganz gut waren und definitiv super satt gemacht haben.
Zurück im Hostel hab ich dann noch ein bisschen im Internet rumgeguckt und bin dann schlafen.