Mittwoch, 27. März 2013

Halong Bay 27.03.2013


Mitten in der Nacht sind Sun und ich aufgewacht, da es draußen unglaublich doll gestürmt und geregnet hat. Als ich das gesehen habe, hatte ich echt Angst, dass die ganze Tour ins Wasser fällt.
Am Morgen hat es dann zum Glück nicht mehr geregnet. Wir sind kurz vor um 07.00Uhr aufgestanden und dann zum Frühstück. Es gab ein Buffet und obwohl es gar nix besonderes gab, war ich absolut happy darüber, denn endlich gab es mal wieder Toasts und Spiegeleier sowie Saft und Kaffee. Wir haben die ganze Zeit befürchtet, dass der Guide uns eine schlechte Nachricht überbringt. Zum Glück war das nicht der Fall und wir sind 08.30Uhr aus dem Hotel ausgecheckt und mit dem Minibus zu einer Bootsanlegestelle gefahren.
Mit dem Boot ging es dann durch eine ziemlich schöne Gegend der Halong Bucht mit unzähligen floating villages. Die Häuser schwimmen auf Styroporboxen und scheinen ziemlich klein zu sein. Unser Guide hat gemeint, dass es darin meist nur einen Raum mit zwei separaten Betten gibt. Vietnamesen schlafen nicht in Doppelbetten, sondern der Mann im rechten und die Frau im linken Bett. An den Häusern befinden sich Fischfarms, in denen unterschiedliche Fische und Muscheln gezüchtet werden. Jedes Haus hat auch seinen eigenen Wachhund, um die Besitztümer zu bewachen, wenn die Besitzer fischen oder z.B. den Fisch verkaufen.







Wir haben dann auch bei einem Floating House Halt gemacht. Die haben dort zum Beispiel die großen Putzerfische, welche für gewöhnlich Walhaie begleiten, gezüchtet. Wir haben uns zunächst die großen Fische angeguckt und sind dann auf die Rückseite des Hauses, um kleinere Fische anzugucken. Als unser Guide meinte, wir sollen ihm auf die Fischplattformen folgen, dachte ich erst er macht einen Scherz. Aber ich bin ihm direkt gefolgt. Das war eine ziemlich wackelige Angelegenheit nur über die Bambusstangen rüber zu den Styroporboxen zu gelangen. Aber es hat Spaß gemacht und wir konnten zusehen, wie die Fische jeweils mit kleineren Fischen gefüttert wurden.









Dann sind wir mit dem Boot weitergefahren. Es war sehr interessant die floating villages und ihre Bewohner zu beobachten. Es muss ein ziemlich langweiliges Leben sein, wenn man die meiste Zeit auf seinem schwimmenden Heim verbringt.
Nach kurzer Zeit haben wir dann in Vat Hei angelegt. Dort bin ich absolut über mich hinausgewachsen, denn ich habe Sachen gemacht, vor denen ich sonst Angst habe bzw. die ich überhaupt nicht mag.



Zunächst haben wir alle Fahrräder bekommen und sind dann quer über die Insel gefahren. Ich hatte am Anfang echt Respekt, da ich beim Fahrradfahren auf Grund meines Asthmas immer Probleme mit der Luft bekomme. Es lief dann aber ausgezeichnet, die Strecke war bis auf einen kleinen Hügel super einfach und alle sind ganze entspannt gefahren. Die Landschaft war echt schön, es ging mitten durchs Grün bis zum Vat Hai Village. Dort konnte man große Reisfelder sehen, alte Lehmhäuser, viele kleine Hundewelpen waren überall, Bananenstauden und viel Natur.










Wir haben dann an einem kleinen Restaurant unsere Fahrräder abgestellt und sind
mit unserem Guide quer durch den Dschungel getrekt. Der Trek war nicht wirklich anstrengend, aber wunderschön. Der Jungle wurde irgendwann super dicht und all die unterschiedlichen Pflanzen waren total beeindruckend, Vögel und Insekten haben laute Geräusche gemacht und wir haben sogar einen Lizard entdeckt.
Unser Guide ist dann mit uns zu einer Höhle und wir sind alle reingegangen. Wir mussten dann ein bisschen klettern, waren tief im Inneren und an der Decke waren hunderte Fledermäuse. Das war echt cool.










Dann hat unser Guide gefragt, wer Lust auf wirkliches Klettern hat. Da ich nix verpassen wollte, war ich natürlich dabei, obwohl ich nicht wusste was auf mich zukommt. Sun, Beth und Anthony sind auch mitgekommen sowie die Franzosen und Peter, der Australier.
Wir sind im Inneren eines Felsens nach oben geklettert. Das war relativ einfach, bis man zwischen zwei Felswänden klettern und somit mit seinem einen Fuß über der Schlucht an der anderen Felswand Halt suchen musste. Und hätte mir der Guide vorher gesagt, was dann kommt, wär ich bestimmt nicht mitgegangen. Der Aufstieg war schon beendet und nun sollte es runter gehen...aber es gab nur die Felswand und zwei dicke Lianen.





Beth und ich saßen auf dem Fels und haben den Jungs beim Abstieg zugeguckt und hatten echt schiss. Aber ich wollte es probieren!
Das Schlimmste war, mit seinen Füßen über den Abgrund zu treten, sich dann zu den Lianen zu drehen und von der Einen zur Anderen zu kommen. Als ich dann bei der Äußeren Liane war, war alles gut, denn ich hatte Vertrauen in meine Arme und Beine und es hat sich angefühlt wie an einer Kletterstange. Von meinem Kletterstangen-Stil bin ich dann dazu übergegangen einfach mit den Füßen die Felswand abwärts zu gehen. Das war genial und hat so viel Spaß gemacht!



Danach sind wir weiter durch den Dschungel gelaufen, es ging ein Paar Felsen nach oben und man hatte einen tollen Blick auf den Dschungel und dann später auf das Village.
Der Weg runter ins Dorf war etwas beschwerlich, da die Felsen so spitz waren, dass ich mir einige Kratzer geholt habe.






Zurück in Vat Hei ging es wieder auf unsere Fahrräder und zurück zum Bootsableger.


Unterwegs muss ich irgendwie meinen Packsack für die Kamera verloren haben, was ich aber erst am Boot gemerkt habe. Ich war schon ganz traurig, da kam zum Glück der eine Franzose angeradelt und hatte meinen Packsack gefunden :-)
Das war ein schöner Morgen! Zurück auf dem Boot gab es dann Lunch. Ich saß immer mit Beth und Anthony sowie Peter zusammen in einer Ecke des Tisches, da Beth und Anthony Veganer sind und Peter und ich kein Seafood essen. Wir haben zu jeder Mahlzeit noch was extra bekommen, wie angebratene Peanuts, Chicken, Beef und Egg. Die haben total viel aufgetischt, aber dafür relativ wenig von einer Sache. Das war etwas ungünstig, wenn eine Sache super lecker war...aber im Endeffekt bin ich immer satt geworden.
Wir sind dann  mit unserem Boot weiter durch die Halong Bay gefahren und mussten irgendwann aus irgendeinem Grund das Boot wechseln. Dabei habe ich meine schwarzen Stoffturnschuhe unter die Bank gestellt...und als wir kurze Zeit später auf unser Übernachtungsboot gewechselt haben, natürlich vergessen :( Ich werd mir dann wohl demnächst mal irgendwo ein Paar Schuhe kaufen müssen...
Das Übernachtungsboot war echt schön, sowohl der Essensbereich als auch die Kabinen. Ich habe wieder ein Zimmer mit Sun geteilt, um den Einzelzimmeraufschlag zu sparen.



Wir haben uns dann nur schnell umgezogen, da es schon relativ spät war und haben dann endlich die Möglichkeit bekommen Kajaken zu gehen.
Sun und ich sind in ein Kajak und wir hatten echt mega viel Spaß! Wir sind als drittes Kajak raus und haben dann erst mal versucht eine der Frauen, die von ihren Booten aus alles Mögliche verkaufen, ranzuwinken. Dazu soll man ihnen eigentlich ein Zeichen mit einem Flashlight geben, aber die Verkäuferin hat nicht wirklich reagiert. Also sind wir zu ihr gepaddelt und Sun hat eine Runde Bier spendiert. Das war echt genial, vom Kajak aus einem Ruderboot Bier zu kaufen :-)





Durch unsere kleine Shoppingtour waren wir dann das letzte Boot unserer Gruppe und unsere Beer-Breaks haben uns nicht gerade geholfen schnell wieder aufzuschließen...haha.
Irgendwann haben wir's dann aber doch geschafft und sind durch eine Höhle in eine riesige Lagune gepaddelt. In der Lagune waren etliche andere Kajaks und alle haben die Affen beobachtet, welches sich auf den Bäumen und Felsen getummelt haben. Wir haben dann dort etwas rumgeguckt und sind dann alle zusammen noch weiter gepaddelt zu einem Felsdurchbruch. Der Weg durch den Durchbruch war super eng, so dass man sein Kajak gut navigieren bzw. Sich an den Felsen entlanghangeln musste, um durchzupassen. Das war toll...











Danach ging's ein ganz schön langes Stück zu einer anderen Höhle. Auf dem Weg dorthin haben wir unser Kajak neben  das von Beth und Anthony gesetzt und versucht ein Drachenboot zu imitieren. Beth und ich haben die Boote zusammengehalten und mit den Paddeln den Takt geschlagen und die Jungs haben hinten jeweils auf einer Seite gepaddelt. Das hat weniger gut funktioniert, war aber unglaublich lustig.
Dann sollte es zurück zu unserem Boot gehen. Sun und ich sind mit unserem Kajak immer zur rechten Seite gedriftet, wahrscheinlich weil wir immer Mal unterschiedliche Paddelschläge gemacht haben. Aber irgendwann hatten wir's im Griff und eine gute Technik entwickelt. Wir sind gut eine halbe Stunde gepaddelt bis wir zurück bei den unzähligen Booten waren.
Da es schon stockdunkel war, hatte unser Guide die Orientierung verloren und wusste nicht mehr wo unser Boot war. Sun hat seine Headlamp angeschalten und unser Partykajak ist auf die Suche gegangen. Zusammen mit Beth und Anthony haben wir unser Boot gefunden und alle anderen sind uns gefolgt.
Das Kajaken war wirklich grandios und super lustig. Schade, dass das Wetter nicht so mitgespielt hat und wir nicht noch ins Wasser springen und schwimmen konnten.
Nach einer warmen Dusche in der Bootskabine ging es dann zum Abendbrot. Das Essen auf dem Boot hat mir nicht besonders geschmeckt, obwohl es echt nett zubereitet war. Sie haben zu  Beispiel einen Seafood-Gemüse-Blumenstrauß bereitet und eine Schildkröte aus Reis und Gurke. Außerdem sind die Schiffsboot singend mit beleuchteten Früchten um die Tische gegangen. Am Ende hab ich nur paniertes Schweinefleisch und Reis mit Sojasoße gegessen.



Der Guide hatte am Vormittag gesagt, dass wir am nächsten Morgen noch einmal Kajak fahren könnten. Er kam dann noch einmal spezifisch auf mich zu, weil ich mich darüber gefreut hatte. Er meinte dann, es gäbe die Möglichkeit am nächsten Morgen um 06.00Uhr kajaken zu gehen. Dazu war natürlich Keiner bereit und ich war echt angepisst, weil es keine reale Option war. Er wusste das zuvor und hat das clever gedreht. Naja..zumindest hatten wir auf unserem einen Kajak-Trip eine Menge Spaß.
Wir haben uns dann noch unterhalten und irgendwann bin ich total müde ins Bett.

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