Dienstag, 5. März 2013

Annapurna-Circuit 05.03.2013

So spontan wie in den letzten zwei Tagen, war ich glaube ich noch nie: zuerst habe ich meine ganze Couchsurfing- Planung über den Haufen geworfen und nun wollte ich heute eigentlich nur meinen Trek planen, um am 06. oder 07.03.2013 zu starten, aber jetzt bin ich schon mittendrin! Ich bin in Besi Sahar, dem Ausgangspunkt für den Annapurna Circuit Trek.
Gegen 08.00Uhr konnte ich nicht mehr schlafen, weil mir so viele Dinge bezüglich des Treks durch den Kopf gegangen sind. Hab mich dann langsam angezogen und bin raus. Die Franzosen wollten ausschlafen. Thamel war noch ganz verschlafen und die Shops haben gerade begonnen zu öffnen. So bin ich dann erst einmal ins Helena Restaurant, von dem ich zuvor schon im Reiseführer gelesen hatte. Dort habe ich ein leckeres Frühstück für 150 Rupien gegessen und hatte Glück eine andere Deutsche zu treffen. Sie habe ich dann gleich etwas übers Trekken ausgefragt, denn sie war vor kurzem auf dem Annapurna Base Camp Trek und das ganz alleine ohne Porter oder Gruppe. Für mich wäre das definitiv nix, denn erstens kann ich auf dem Circuit nicht zwei Wochen mein Gepäck schleppen und zweitens, lass doch mal was passieren und dann ist keiner da.
Nach dem Frühstück bin ich dann zu "Keep" (Kathmandu Education and Environmental Project) gelaufen, die kostenlos Informationen zum Trekken geben. Die haben erst um 10 Uhr aufgemacht und so war ich die einzige dort. Ich hatte eigentlich gehofft, dass ih eventuell noch andere Traveller treffe, die vielleicht trekken gehen wollen, aber das war dann leider nicht der Fall.


Jedoch hat sich der Verantwortliche dort richtig viel Zeit für mich genommen. Ich habe ihm von den Preisangeboten erzählt, die ich mir am Vortag angehört hatte. Er meinte dann, dass es wesentlich billiger und die beste Möglichkeit wäre, wenn ich mir nur einen Porter nehme und dann meine Unterkunft und mein Essen selber zahle, anstatt ein Komplettpaket zu nehmen. Und da ich schon am nächsten Tag los wollte, wäre es eh schwer eine Gruppe zu finden. Obwohl "Keep" ein unabhängiger Verein ist, hat der nette Mann mir dann doch eine Empfehlung für eine Travel Agency gegeben und ich war richtig froh, da ich bei den Millionen von Companies nie gewusst hätte, wo ich hingehen soll.
Ich bin dann wieder zur Thamel Chowk gelaufen und habe die Himalayan Glacier Trekking Company auch relativ schnell gefunden. Im zweiten Stock eines Gebäudes war das super moderne Büro und der Manager hat mich gleich nett empfangen. Er konnte gut English und hat alles übersichtlich auf einem Zettel aufgelistet. Dann hat er gemeint, dass am 06.03. die Busunternehmen streiken und ich so erst am 07.03. los könnte oder eben heute gleich. Da 15 Tage ab dem 07.03. zu knapp werden, habe ich kurzerhand zugestimmt heute zu fahren. Und heute fahren, hieß in 1,5 Stunden wieder im Büro zu stehen!
Ich habe zum Glück meinen Pass und Passbilder dabei gehabt, denn die brauch man für die Tims-Card (Trekker's Imfmation Managment System) und den Ausweis für die Annapurna Region. Um beides hat sich zum Glück gleich die Trekkingcompany gekümmert, sowie um den Hintransport. Im Endeffekt zahle ich jetzt 20 USD für den Porter pro Tag und dann noch meine Unterkunft, mein Essen sowie unsere Rückfahrt.
Nachdem alles abgemacht war, bin ich gleich nochmal zur ATM und habe Geld abgehoben. Normalerweise kann man bis 50.000 Rupie am Tag abholen, aber nach meinem ersten Abholvorgang ging nix mehr. Oh Gott...jetzt bekomme ich nicht mal mehr Geld mit der Maestro-Card. Ich vermute, dass man pro Tag oder Woche nur einen bestimmten Betrag abholen kann und da ich vor nicht mal 24h schon mal 10.000 Rupien abgehoben hab, ging es vielleicht nicht mehr. Mit den 20.000 Rupien die ich jetzt habe, komme ich erstmal ein bisschen zurecht und zur Not habe ich noch meine Dollar, aber trotzdem hoffe ich, dass die Maestro-Card beim nächsten Mal wieder geht und meine Eltern das mit der Kreditkarte regeln können.
Bin nach der Bank noch schnell in einen Shop und habe mir Schokoriegel, Toilettenpapier, Kekse und Wasser geholt. Zurück im Zimmer sind Marie und Mael gerade aufgestanden. Ich habe dann super schnell meinen Rucksack umgepackt. Alle Sachen, die ich nicht brauche habe ich in mein Cargo Bag gepackt und es abgeschlossen. Wow...so leicht sollte mein Backpack immer sein..das wär toll!
Eigentlich wollte ich mich ganz in Ruhe auf den Trek vorbereiten, nochmal die Empfehlungen angucken zu den Packlisten und vielleicht sogar noch eine Trekkinghose kaufen. Da alles jedoch so schnell ging, hoffe ich nun, dass ich mit meinen Sachen zurechtkomme.
Habe mein Cargobag dann im Luggage Room des Hotels gelassen. Da ich ja eigentlich noch eine Nacht bezahlt habe, meinte der Besitzer, dass ich die Nacht im Anschluss an den Trek nehmen kann. Hoffentlich kann er sich da dann noch dran erinnern.
Noch kurz von den Franzosen verabschiedet und dann musste ich mich sputen wieder zu Himalayan Glacier zu kommen. Dort hat der Manager schon auf mich gewartet und mir gleich die fertigen Pässe, einen Trekkingplan vom Annapurna Gebiet und ein Trekking-Shirt gegeben. Der Porter war auch schon da. Er heißt Bishnu und war total verhalten, so dass ich in der Agentur schon Angst hatte, dass er kein Englisch spricht. Aber wahrscheinlich lag das nur an der Ansprache des Managers, denn immerhin ist sein Englisch so gut, dass wir uns über das Wichtigste unterhalten können.
Dann wurde es nochmal spannend. Ich hatte extra gefragt, ob die Kreditkartenzahlung mit Unterschrift ist. Als der Manager meine Karte in das Lesegerät gesteckt hat, schien sich jedoch nix zu tun. Ich wette, dass liegt schon wieder an der Karte. Der Manager hat zu meinem Glück angenommen, dass es am Gerät liegt und hat dann mit einer Art Prägegerät die Erhabenheiten der Karte abgedruckt und ich konnte dann darauf unterschreiben. Er muss das bei der Bank einreichen und falls es irgendwelche Probleme geben sollte, will er den Porter anrufen. Oh Gott...wie ich hoffe, dass das jetzt mit der Unterschrift gut geht und er nicht anruft...denn dann muss ich mir was überlegen :/
Dann ging es auch schon los...Knall auf Fall. Wir sind zunächst ein Stück gelaufen und dann ging es den Rest zum Busbahnhof mit dem Taxi.
Wir sind dann in einen Microbus nach Besi Sahar eingestiegen und der Name war echt Programm. Im Bus war so wenig Platz, dass es nicht mal einen Durchgang gab. Man konnte nur von einem Sitz die Lehne abmachen, um in die Reihe dahinter zu kommen. Wir saßen zu viert in der letzten Reihe und ich konnte mich während der ganzen sechs Stunden Fahrt kaum bewegen. Unter meinem Sitz lag auch noch das Ersatzrad, so dass ich nicht einmal richtig meine Beine abstellen konnte. Dann noch mein fetter normaler Rucksack auf meinem Schoß...die Fahrt war echt der Horror und die eine kleine Pause nicht wirklich erholsam.
Im Stockdunkeln, gegen 19.30 Uhr sind wir in Besi Sahar angekommen. Es ist der letzte etwas größere Ort und der "Highway" endet hier. Bishnu ist dann gleich zielstrebig auf ein Guesthouse zugelaufen und hat mir ein Zimmer gezeigt. Für 300 Rupien war das total gut. Allein die Bettwäsche war etwas keimig mit zahlreichen Haaren drauf. Hab sie dann umgedreht und dann ging das.



Zum Abendbrot habe ich mir Potato-Momos bestellt und einen Mint Tea. Leider war die Kartoffelfüllung total scharf und sie waren auch nicht fried, sondern der Teig halbroh. Diese Variante hat mir nicht wirklich geschmeckt, aber zum satt werden hat's gereicht. Hab dann noch kurz mit Bishnu über die Tagesetappe für morgen gesprochen und dann bin ich ins Zimmer, da ich von dem ganzen Tag ganz schön kaputt war. Verrückt wie schnell sich alle Pläne ändern können...

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