Freitag, 15. März 2013

Annapurna-Circuit 15.03.2013


Tag 10: Up and down und ich bin total erschöpft! 24 km in 7 Stunden.
Ich hatte eine total unruhige Nacht. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich nur eine Decke hatte und versäumt habe nach einer Zweiten zu fragen, so dass mir phasenweise echt kalt war. Ich schlafe in der Nacht schon mit Shirt, Adidas-Jacke, dicker Fleece-Jacke und meiner Windjacke, aber es ist trotzdem eisig.
Jedenfalls bin ich schon nicht wirklich ausgeschlafen aufgestanden. Obwohl der Apple-Pancake zum Frühstück phänomenal gut war (wieder was für die Weltreise-Nachkochliste), hat er nicht lange vorgehalten.
Heute war der erste Tag, an dem ich mir schon zu Anfang gewünscht habe, wir wären schon da. Es ging von Marpha zunächst durch ein kleines Örtchen namens Chairo und dann nach Chimanggaon. Bis dahin war der Weg noch ganz angenehm und ich habe mich wieder an den blühenden Bäumen erfreut. In Chimanggaon musste ich zwei Leitern herunter, welche aus einem Baumstamm und die Stufen herausgearbeitet waren. Ich war etwas vorsichtig und Bishnu hat sich halb totgelacht. Dann ging es einige Male über den Fluss, nur über "Brücken" aus drübergelegten Baumstämmen. Das war auch eine wacklige Angelegenheit.






Dann fing die Strecke an richtig anstrengend zu werden. Es ging immer rauf und runter, rauf und runter...und das zum Teil richtig weit. Meine geschundene Achillessehne hat geschmerzt und heute habe ich das erste Mal auch richtig meine Muskeln in den Oberschenkeln gemerkt. Das war wirklich belastend und man hatte das Gefühl Ewigkeiten nur hoch-und runterzusteigen, ohne wirklich Streckenkilometer zurückzulegen.
Dann kam im Bereich des Sirkung Village eine lange ebene Strecke. Durch die vielen kleinen und großen Steine aber auch nicht sehr angenehm zu laufen. Der ganze Weg hat sich so hingezogen und ich habe die ganze Zeit nur gehofft, dass wir endlich in Kalapani ankommen, da wir dort Mittagspause machen wollten.
Auch Bishnu hat irgendwann zwischendrin gemeint, dass das Frühstück für ihn zu wenig war, er Hunger hat und auch nicht so richtig fit ist. Hatten wir wenigstens was gemeinsam...
Irgendwann ging es durch Kokhethani, einem sehr kleinen Dörfchen und von dort war es nochmal eine gefühlte Ewigkeit nach Kalapani. Die ganzen kleinen Orte, die wir heute durchquert haben, hatten nicht einmal Lodges oder Restaurants und bestanden wirklich nur aus einfachsten Häusern. Die Menschen sind seelenruhig ihrer Tätigkeiten nachgegangen, haben irgendwas gewaschen, gebaut oder saßen einfach nur rum. Außerdem liegt an fast jedem Haus ein Hund, Hühner laufen herum sowie Kühe und Pferde.




Nach 5 Stunden sind wir in Kalapani angekommen und ich war in den letzten Tagen noch nie so geschafft.   Jetzt machen sich die letzten 9 Tage langsam in den Knochen bemerkbar. Ich hab mich in dem Restaurant auf den Stuhl fallen lassen und hab mich erst mal nicht mehr bewegt. Vor allem meine Füße haben es mir gedankt. Hab dann einen Lemon Tea und Egg Fried Potatoes bestellt und Bishnu hat mir noch einen Saft gebracht. Den hatte ich zwar nicht bestellt, der war aber genau das, was ich gebraucht habe. Die Kartoffeln und das Spiegelei haben meine Lebensgeister wieder erweckt und nach ca. einer Stunde Pause ging es mir schonwieder viel besser.
Zwischendurch hatte ich schon dran gedacht doch den Bus zunehmen, um noch ein Stück voran zu kommen. Aber nach dem Lunch wollte ich die letzten zwei Stunden Weg auch noch packen.
Es ging dann auf einer Straße ganz angenehm nach Ghasa auf 2010m. Ich habe einfach versucht nicht mehr über die Strecke und meine Schmerzen nachzudenken und bin nur noch gelaufen.
Gegen 15.30Uhr kamen wir dann in Ghasa an. Ein wirklich richtig kleinen Dorf, umgeben von einigen Feldern.


Das Guesthouse ist kein Vergleich zu dem von gestern. Die Zimmer sind einfach und das ganze Guesthouse etwas trostlos. Zumindest habe ich im Zimmer wieder ein Badezimmer, sodass ich in der Nacht nicht raus in den Holzverschlag muss.
Hab mich dann erst mal gewaschen (leider gab es seit Muktinath keine heiße Dusche mehr) und mich dann bis zum Abendbrot ausgeruht.


Wir waren die einzigen zwei Trekker im Guesthouse und so hab ich mich mit Helen ein bisschen unterhalten. Zum Abendbrot gab's...welch Überraschung, mal wieder Makkaroni. Die haben hier echt überall die gleiche Karte und es ist hart etwas anderes zu finden. Habe dann aber einen Apfeltee probiert, der sehr gut war. mit Apfelstücken und Zimt drin. Unter dem Tisch haben sie wieder mit glühenden Kohlen für etwas Wärme gesorgt. Dann bin ich, nach dem für mich harten Tag, erschöpft eingeschlafen.

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