Mittwoch, 27. Februar 2013

Khajuraho 26.02.2013

Um 09.00Uhr hat dann der Wecker geklingelt und ich habe mich fertig gemacht. Eigentlich wollte ich mir im Jungle Resort noch irgendwas zum Frühstück kaufen, aber da es keinen interessiert hat, ls ich am Tisch saß, habe ich dann gegen um 10.00Uhr ausgecheckt und auch mein ganzes Gepäck schon mitgenommen. Wir hatten gestern schon rausgefunden, dass Christian denselben Zug nach Varanasi nimmt und da wir uns am Vortag so gut verstanden haben und eh alle vier den ganzen Tag zusammen verbringen wollten, wollte ich nicht irgendwann nochmal zurück müssen, um mein Zeug zu holen. Wollte dann eigentlich eine Rickshaw nehmen, um nicht mit all meinem Zeug laufen zu müssen, aber die erste Rickshaw ist mir erst begegnet, als ich schon fast da war. Bin also 15 Minuten mit all meinen Sachen gelaufen und war dann so froh, als ich im Hotel der Anderen angekommen bin.
Und alles hat sich dann schonwieder perfekt ergeben. Christian hatte auch sein Gepäck mit ins Hotel Harmony gebracht und alle drei hatten noch nicht gefrühstückt. Haben dann erst all unser Gepäck in den Luggage-Raum gebracht und dann gab es das beste Frühstück der vergangenen Wochen. Für nur 150 Rupie pro Person konnte man, soviel wie man mochte, essen. Es gab guten Kaffee, Toast mit Butter oder Marmelade, Omelett, frischen Fruchtsalat und Cornflakes mit heißer Milch. Ich habe mir richtig den Bauch vollgeschlagen :-)
Danach hatten Julis und Nils noch etwas Probleme mit ihrem Ticket. Eigentlich wollten sie auch am Abend weiter in den Süden fahren und hatten deshalb auch schon ausgecheckt. Der Inder, der sich um ihre Tickets gekümmert hat, konnte aber nix mehr für den heutigen Tag organisieren und so mussten sie ihre Pläne ein wenig ändern und nochmal einchecken. War aber alles halb so wild und das Gute war, dass wir so noch den kompletten Tag bis zur Abreise zusammen verbringen konnten.
Und der Tag war echt genial...und soooo lustig!
Wollten dann zunächst zu den Southern Tempeln gehen. Als wir ein Stück gelaufen waren, haben eir dann doch eine Rickshaw genommen. Am ersten Tempel angekommen, hat und gleich do ein alter Opi zu gelabert und fing an uns etwas über den Tempel zu erzählen. Wir meinten dann, dass wir keinen Guide bräuchten und er meinte, er wäre nur ein Tempelguard. Okay...also haben wir ihn ein bisschen erzählen lassen. Als er einen kleinen Spiegel ausgepackt hat, um das Sonnenlicht auf bestimmte Figuren zu projizieren, war alles klar.. . Natürlich war er eine Art Guide und wollte nur Geld. Naja die 10 Rupien haben uns nicht weh getan, aber wir haben uns etwas selbst geärgert.




Beim nächsten Tempel trauten wir unseren Augen nicht...der Tempel war nur eine einzige Schutthalde. Gleich kam ein Security-Mann in offizieller Kleidung und hat uns was erklärt und um den Steinberg geführt. Und siehe da...wir waren schonwieder an der Angel eines selbsternannten Guides...haha. Aber er hat es wirklich ganz gut gemacht und so haben wir die 10 Rupien gerne gezahlt.
Beim Eastern Tempelkomplex hat sich dann unsere volle Dummheit gezeigt.




 Vor dem Eingang zu den Tempeln war ein Booking Window. Also haben wir schön brav für jeweils 5 Rupien Tickets gekauft und sind dann reingegangen. Drinnen haben wir uns kurz ausgeruht und als wir die Tickets gesehen haben, haben wir uns so gefeiert. Die waren für irgendein Museum vor dem Tempelkomplex und die Tempelanlage völlig kostenfrei. Wir konnten gar nicht mehr aufhören über unsere totale Blödheit zu lachen.
Zwei Tempel der Anlage waren auch nochmal ganz schön anzusehen und wir haben tolle Fotos gemacht.

Nils mit den Museumstickets


Christian und ich

Dann sind wir zum Lunch wieder ins Raja Café gegangen und wollten uns dann dort mit Dipu treffen, da der schon dreimal angerufen hatte.
 Im Café haben wir dann indisch gegessen. Ich hatte Aloo Palak (Spinat mit Kartoffeln) und dazu etwas Reis. Das war ganz okay, aber nicht überragend lecker. Außerdem hab ich zum ersten Mal Lassi (eine Art Joghurttrink) probiert. Der hat mit Banane ganz gut geschmeckt.
Dipu ist während der ganzen Zeit nicht aufgetaucht und so haben wir ihn dann nochmal angerufen. Wenig später hat uns dann ein Freund von ihm vom Hotel abgeholt. Wir waren etwas skeptisch und konnten das nicht so richtig einordnen, ob wir jetzt irgendwelchen Schleppern auf den Leim gegangen waren, oder ob Dipu und sein Kumpel wirklich einfach nur freundlich waren.
Der Freund hat uns dann an einem Tempel ein bisschen über die Götter erzählt und nun blick ich zumindest etwas mehr durch. Es gab drei Hauptgötter: Brahma (der Generator), Vishnu ( der Operator) und Shiva (der Destroyer). Heute werden nur noch Vishnu und Shiva verehrt, da Brahma damals seine eigene Tochter geheiratet hat und er dafür verstoßen wurde. Deshalb gibt's wohl in ganz Indien nur zwei Tempel die Brahma gewidmet sind und einer davon war der im Old Village von Khajuraho.


Dann ist auch Dipu zu uns gestoßen und wir haben mit dem Rundgang durch das alte Dorf begonnen. Es war total interessant, da er uns voll viel über die Kasten und Traditionen erzählt hat. Er hat uns die unterschiedlichen Bereiche im Dorf gezeigt für die einzelnen Kasten. Außerdem das heute der Arzt im Dorf war und die Kinder unter fünf Jahren geimpft hat. Die Daten der Impfung wurden dann an die Haustüren geschrieben.






Dann hat er uns schön angemalte Häuser gezeigt und erklärt, dass die Dekorationen die Hochzeitseinladung an das ganze Dorf sei, da man keine Papiereinladungen verschicken würde.
Dann sind wir irgendwann an einer Schule vorbeigekommen und haben uns diese angesehen. Die Klassenräume waren total klein und die Kinder müssen auf dem Boden sitzen. Das Dach war aus Ästen und es waren echt schon schlimme Zustände. Der Schulleiter wollte dann am Ende eine Spende für die Schule haben, aber wir sind gegangen und hatten total schlechte Laune, dass jeder immer nur das Geld der "Weißen" will. Außerdem hatten wir auch langsam ein komisches Gefühl mit Dipu. Er hat uns seinen Ausweis vom Goethe-Institut gezeigt und sah auf dem Bild total anders aus. Außerdem sprach er für ein Jahr viel zu gut Deutsch und die Tour im alten Dorf war schon ziemlich strukturiert. Als wir dann an seinem Haus, direkt neben einem Handicraft-Shop ankamen, hatten wir echte Zweifel. Wir sollten dann auf einen Chai reinkommen, hatten alle nicht so besonders Lust und wollten nur noch weg, konnten aber nicht ablehnen.




Julia und Christian mit Dipu



Es wollte uns zwar wirklich keiner was aufschwatzen, aber wir haben uns so unwohl gefühlt. Der Chai war echt lecker, aber wir waren froh, als die Rickshaw kam. Dipu ist dann auch noch mit zum Hotel gefahren. Dort haben wir uns dann verabschiedet und jeder hat bis zur letzten Minute darauf gewartet, dass er uns nach Geld fragt. Er hat es nicht gemacht...aber unser komisches Gefühl ist geblieben.
Nach dieser zugleich echt guten und interessanten, aber auch komischen Erfahrung, waren wir froh als wir unter uns waren.
Sind dann ins Bella Italia Restaurant und ich habe total leckere Nudeln mit Tomatensoße und Käse gegessen, die anderen hatten Pizza.


Im Hotel gab es dann nochmal ein Abschiedsbier und wir waren alle recht traurig, dass sich unsere Wege jetzt trennen.
22.30Uhr hat Christian und mich eine Rickshaw abgeholt und wer stand vor dem Hotel?!Dipu...also irgendwie komisch. Zur Krönung haben wir dann mit der Rickshaw noch zwei deutsche Mädels abgeholt, die ebenfalls Dipu am Vorabend getroffen hatten und mit ihm unterwegs waren. Strange...aber für uns ist ja alles gut ausgegangen.
Der Zug war schon da als wir auf dem Bahnhof ankamen und da Christian und ich andere Zugklassen gebucht hatten, haben wir uns bis zum nächsten Tag in Varanasi verabschiedet.


Der Zug war voller Foreigner und so hatte ich das erste Mal ein Abteil mit anderen Touristen und nicht mit Indern: fünf norwegische Frauen mittleren Alters. Die haben sich auch total gefreut, dass ich mit ihnen das Abteil teile und waren echt nett. Die haben dann auch schön ne Flasche Baileys untereinander rumgehen lassen und es sich gut gehen lassen. Sehr angenehm!

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