Am nächsten Tag war es nicht so einfach aus dem Bett zu kommen. Hab mich dann gegen 10Uhr trotzdem auf den Weg gemacht, denn ich wollte unbedingt noch den Lotus Tempel und Qutab Minar sehen. Bin dann also allein per Autorickshaw und Metro zunächst zum Lotus Tempel. Dieser war sehr schön von außen anzusehen. Hab mich auch angestellt, um reinzugehen, was sich aber nicht gelohnt hat. Innen war nix außer Bänke zum Beten.
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| Lotus Tempel |
Dann gings per Metro zur Qutab Minar Station. Diesmal wusste ist nicht wo das Frauenabteil ist und bin in ein Mixed-Abteil eingestiegen. Das war echt unangenehm, da es extrem voll war und von jeder Seite andere Gerüche auf mich einwirkten. An der Qutab Minar Station musste ich feststellen, dass der Turm noch 1,75km von der Station weg war. Ich wollte zunächst keine Autorickshaw nehmen, da die Fahrer aufdringlich waren und überzogene Preise hatten. Als ich jedoch etwas die Straße entlanggegangen bin und dann nicht wusste wo ich hin muss, bin ich doch zurück. Glücklicherweise hat gerade ein chinesisches Mädchen, umringt von Rickshaw-Fahrern, probiert eine Rickshaw zu bekommen. Ich bin dann gleich zu ihr und habe sie gefragt, ob sie zu Qutab Minar will und ob wir zusammen fahren wollen. Haben dann zusammen 40 Rupie ausgehandelt. Den Qutab Minar Komplex haben wir uns dann auch zusammen angeguckt. Das Mädchen hieß Sandy und ist auch allein gereist. Unsere Verständigung war nicht ganz so einfach, da ihr Englisch nicht wirklich gut war, aber es war trotzdem schön gemeinsam da rum zulaufen. Es waren auch nicht zu viele Menschen da und der Komplex war gut anzusehen.
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| Qutab Minar |
Nach meiner Sightseeingrunde bin ich dann zurück in Jennifer's Wohnung gefahren und habe mein ganzes Zeug zusammengepackt. Sie hat mir dann ein Set superschöner Armreifen geschenkt. Das war echt total toll und sie hat genau meinen Geschmack getroffen.
Jennifer maht Graffiti und hatte am Nachmittag die Möglichkeit in einem Indoor-Skatepark eines Amerikaners zu sprayen. Sind dort mit Ronex und Allen hingefahren und ich hab zugeguckt.
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| Graffiti im Indoor-Skatepark |
Wieder zu Hause bei ihr angekommen, musste ich auch schon ziemlich bald meine Sache schnappen und mich auf zur Railway-Station machen. Jennifer und Ronex haben mich dann noch zur Autorickshaw-Stelle gebracht und dann fiel der Abschied doch schon schwer. Ich bin Jennifer so dankbar für die Tage, die sie mich gehostet hat. Sie hat mir bei allem geholfen, super oft das Rickshaw- oder Metrogeld bezahlt, wir haben viel zusammen unternommen und uns echt gut verstanden. Ich hätte ihr gerne irgendetwas dafür zurück gegeben..
Musste wieder zur Metro und mit dieser dann zu Chadni Chowk. Die Metro war extrem voll und obwohl ich diesmal wieder ins Frauenabteil gegangen bin, wurde man fast zerdrückt. Inder sind echt schlimm, die drängeln und schupsen überall. Ich dachte, ich muss eingehen mit meinem riesigen Backpack und meinem kleinen Rucksack. Weil ich nicht richtig auf die Schilder gucken konnte, durch all die Menschen, bin ich dann eine Station zu früh ausgestiegen. Hab dann die Railway-Station gesucht, doch mich mitten in einem Bazaar wiedergefunden, bis ich mein Versehen bemerkt habe. Hab mich kurzzeitig richtig verloren gefühlt :-( Also wieder rein in die Metro und eine weitere Station gefahren und dort gab es dann zum Glück die gesuchten Wegweise zur Old Delhi Railway-Station. Und dort gab es wieder Unmassen von Menschen, zum Teil schon vor dem Bahnhof auf dem Boden liegend, sitzend, wartend. Dank einer modernen Anzeigetafel habe ich dann mein Gleis schnell gefunden. Und auch dort: Menschen wohin das Auge reicht. Bin dann gleich zum Zug, denn man muss vorher auf einem Zettel am Wagon gucken, ob sein Name auch wirklich vermerkt ist, sonst darf man nicht mitfahren. Zum Glück hatte meine Buchung von Deutschland aus geklappt. Und ich bin auch total froh, dass ich alle Züge schon gebucht habe, wäre bei dem Chaos hier bestimmt kein Spass.
Bin dann in meinen Wagon und hab meine Liege auch gleich gefunden. Hatte mich in Deutschland für ein Abteil mit 6 Liegen entschieden und die obere gebucht, da ich dachte, dass mich dann keiner stört und mein Gepäck sicher ist. Ich war dann doch erstaunt wie hoch die oberste Liege ist und beim ersten Hochsteigen bin ich auch gleich wieder rückwärts runtergepolltert. Es war auch eine Kunst mein ganzes Gepäck da oben auf der schmalen Liege zu verstauen. Normalerweise packen die Leute ihre Taschen unter die unterste Bank, doch die indische Familie in meinem Abteil hatte dort schon alles vollgestellt. Hab mein Backpack dann quer am Kopfende platziert, darauf meinen Rucksack und die Turnschuhe. Als das geschafft war, war ich total durchgeschwitzt, aber konnte das erste Mal durchatmen.
Und ich war wieder froh, dass ich meinen Schlafsack habe. Es gab zwar ein Bettlaken, Kissen und Decke, aber die Decke hätte ich nicht gern benutzt. Habs mir dann so gut es ging bequem gemacht und dann auvh das erste mal Gebrauch von meinen Ohrstöpseln gemacht, da andauernd Verkäufer durch die Abteile gerannt sind, die lautstark ihre Waren angepriesen haben. Hab dann gleich versucht zu schlafen, denn ich war ganz schön geschafft.
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