Sonntag, 8. September 2013

Rurrenabaque- Pampas Tour Tag 1 08.09.2013

Samstag-Nacht im Hostel ist die Hölle!
Ich bin relativ zeitig schlafen gegangen, da ich ja kurz nach um 04.00Uhr wieder aufstehen musste. Es ist ja normal, dass in den Dormroom immer mal Leute rein-und rausgehen, aber unser Zimmer war wie ein Bahnhof. Die Leute haben überhaupt keine Rücksicht genommen, sind über den Holzboden gestampft und an mein Bett gestoßen, welches nahe an der Tür stand...und das die ganze Nacht.
Noch schlimmer wurde es, als zwei Leute aus der Bar wiederkamen und dann schön im Doppelbett Sex hatten. Wir, also ich und Zwei Jungs, die auch keine Party gemacht haben, haben nix gesagt und es einfach versucht auszublenden. Leider habe ich alle meine guten Ohrenstöpsel verloren und nur noch Eines aus dem Flugzeug, welches die Geräusche nicht wirklich ausblendet.
Dann ging es weiter...eine Gruppe von Leuten hatte sich direkt vor unsere Tür gestellt und sich stundenlang unterhalten. Ich hab echt kein Auge zubekommen und war dann nach einer Weile fast soweit rauszugehen und was zu sagen.
Doch dann kam das Highlight dazwischen: ein super betrunkenes Mädel aus dem Zimmer ist aufgestanden, nur in ihre Bettdecke gehüllt und hat sich über den Mülleimer gesetzt und versucht reinzupissen. Da haben auch die Jungs nicht mehr mitgespielt, Licht angemacht und wir haben echt unseren Augen nicht getraut. So ekelhaft! Als sie aufgestanden ist, war die ganze Pisse auf dem Boden und sie ist noch schön reingelatscht.
Da hat es mir gereicht. Ich bin aufgestanden, hab mich angezogen und meine Sachen geschnappt. Ich hab dann an der Rezeption Stress gemacht, aber der arme Mann hat kein Wort verstanden. Er hat mir dann aber ohne Wiederworte ein Bett in einem anderen Dorm gegeben. Der eine Junge aus meinem Zimmer ist auch gleich mitgezogen.
Der Dorm war super ruhig, aber mein Schlaf war total im Arsch. Die restlichen 1,5Stunden hab ich nur gedöst und war dann fast froh aufstehen und zum Flughafen fahren zu können.
Der Taxifahrer war echt nett, was mir ein sicheres Gefühl gegeben hat auf der dreißigminütigen Fahrt durch das dunkle La Paz.
Der Flughafen war deutlich kleiner als ich erwartet habe. Es waren ein Haufen Menschen überall, aber das Flughafenpersonal schien nicht wirklich zu arbeiten, jedenfalls war der Amazonas-Schalter noch geschlossen. Ein wenig später hat er aufgemacht und ich war Eine der Ersten, die eingecheckt hat. Ich hatte eh nur 4,5kg an Gepäck dabei, welches ich in meine Cargohülle gepackt hatte. Mein Backpack habe ich im Loki gelassen.
Man hat nicht einmal eine richtige Boardingkarte bekommen, sondern eine Art Kassenzettel. Dann musste man sogar noch Airport-Tax zahlen, was für den Inlandsflug nur 15 Bolivianos waren, aber bei meinem internationalen Flug wird's mit 25USD dann teuer.
Der Weg zum Gate war easy, denn die Sicherheitskontrolle eher provisorisch.
Am Gate angekommen, gab es ein kleines Café, wo ich mir dann das Angebot für 17 Bolivianos, bestehend aus Saft, Empanada und Keks bestanden hat. Wenigstens etwas im Magen.
Ich hatte mich schon gewundert, wo die ganzen Leute waren, aber als wir dann boarden konnten, hat sich die Frage erledigt.
Über das Rollfeld sind wir zu unserer kleinen Propellermaschine gelaufen.
Das war definitiv eines der kleinsten Flugzeuge in denen ich je war. Es hatte auf jeder Fensterseite nur einen Sitz. Insgesamt waren wir 14Personen.
Der Flug war dafür ziemlich ruhig, ich habe ein bisschen geschlafen und bin erst wieder aufgewacht, als die Sonne aufgegangen ist. Was für ein Sunrise...die Sonne war knallrot und so nah...faszinierend!
Wir sind dabei super nah über schneebedeckte Berge geflogen und dann kam die Dschungellandschaft um Rurrenabaque zum Vorschein.
Alles sah so frisch und grün aus!
Als der Kapitän auf die Landebahn zugeflogen ist, hat er beim ersten Mal nicht aufgesetzt und ist wieder hoch geflogen. Das war schon etwas scary, aber nach einigen Kreisen in der Luft hat der zweite Versuch dann geklappt.
Haha, der Airport von Rurrenabaque war ganz sicher der Kleinste in dem ich je war. Ein kleines Gebäude, umgeben von Palmen und blühenden Sträuchern. Als wir ausgestiegen sind, war es auf einen Schlag so warm und die Luftfeuchtigkeit so hoch, darauf war ich nicht vorbereitet. Ich hatte es eher kalt erwartet und so gut wie nur warme Sachen eingepackt. Ich hätte mich mal besser informieren sollen...36Grad Celsius!
Vor dem Flughafenhaus stand ein Minibus von Amazonas mit dem man für 10Bolivianos in den Ort fahren konnte.
Der Ort schien so anders als der Rest von Bolivien, alles war grün, es gab strohbedeckte Häuser, Schweine hingen vor den Häusern zum ausbluten und die ganze Atmosphäre erschien so entspannt.
Ich bin genau dort mit dem Bus angekommen wo ein kleiner Markt direkt am Fluss war. Also bin ich etwas drüber gelaufen und dann in Richtung Fluvial Office. Dort habe ich mich gemeldet, meine Sachen abgestellt und bin dann in eines der Cafés frühstücken.
08.45Uhr sollte ich wieder am Office sein und es waren schon einige andere Leute dort. Ich wurde dann mit einem Israeli, der eine Kappe auf und ein typisches Gebetsgewand an hatte, zusammen in ein Auto gesteckt und wir sind zum Flughafen gefahren, um noch ein paar Leute abzuholen. Unser Guide hieß Gary, war erst 24 und konnte kein Wort Englisch.
Am Flughafen kam ein australisches Pärchen dazu, Carol und Tin (vietnamesischer Herkunft), der Freund des Israeli und eine Amerikanerin, Ashley, die spontan mit auf die Tour wollte.
Sie saß dann im Auto, hat sich gleich mal beschwert, dass es zu wenig Platz war, wo sie sich umziehen könnte, ob sie nicht erst zum Office gefahren werden würde und dann wollte sie nicht alles bezahlen, bevor sie nicht ein Receipt bekommt. Da hätte ich echt ausrasten können, sie hätte froh sein sollen, dass sie überhaupt so spontan mit auf die Tour konnte. Ich hab das dann auch laut geäußert, da mir diese Dramaqueen tierisch auf die Nerven ging.
Weil es ihr zu eng zu dritt auf der Rückbank war, sollte sich der Guide dann zwischen Fahrer und Beifahrer setzen, da bin ich ausgerastet, denn wie soll der Fahrer bitte schön fahren mit Jemanden dort, wo eigentlich die Handbremse war?! Im Endeffekt konnte Ashley dann auf den Beifahrersitz und unser Guide ist in ein anderes Auto. Ich saß mit den beiden Israelis auf der Mittelbank, was für die 2h Fahrt nicht gerade angenehm war, da der eine echt kräftig war und ich kaum Platz hatte. Ich war echt angenervt...
Dann während der Fahrt wurde meine Laune aber schon etwas besser. Die Israelis haben Ashley geärgert, indem sie andauernd ihren Sicherheitsgurt aufgemacht haben, haha.
In Santa Rosa gab es den Mittagsstop. Es gab erst eine Suppe und dann Fisch mit Reis. Die Fischstücke waren echt komisch, nicht mein Ding. Die Israelis haben aus religiösen Gründen nix gegessen, blieb mehr für uns ;)
Dann ging es ein kurzes Stück mit dem Jeep zum Fluss, wo die Boote lagen.
Unser ganzes Zeug wurde dann abgeladen und wir haben mit den anderen Tourgruppen gewartet. Wir waren dann mit dem anderen Boot von Fluvial die Ersten, die abgelegt haben.
Und wow, ich war überwältigt! Gleich in den ersten Minuten haben wir so viele Tiere gesehen, wie ich es nicht erwartet hätte: Alligatoren über Alligatoren, Kraniche und super viele andere Vögel, eine Seeschlange und Schildkröten. Es war so cool!!!
Wir sind dann bestimmt 2,5h auf dem Fluss entlanggefahren und haben noch weitere zahlreiche Tiere gesehen, wie eine Eule, Wasserschweine, drei verschiedene Sorten Affen und pinke Delphine :) Dafür hat sich der Trip so gelohnt! Atemberaubend!!!
Wie hatten auch Glück mit dem Wetter, es war super sonnig und all die Tiere haben in der Sonne gelegen und gechillt.
Wir sind dann nach den 2,5h in dem Gebiet angekommen, in dem die Lodges waren. Jede Company hatte ihre eigene Lodge und Unsere lag weiter den Fluss herunter.
Die Lodge wurde komplett auf Stelzen gebaut und war komplett aus Holz. Wir haben dann ein Raum zusammenbekommen mit Einzelbetten, über denen jeweils Moskitonetze waren.
Wir haben dann geduscht und uns eingerichtet und nach 20min ging es schon weiter. Wir sind wieder ins Boot und zu einer Lodge gefahren, wo sich alle Gruppen zum Sunset watchen getroffen haben. Wir saßen dann alle zusammen und ich habe mich super gut mit Carol und Tin verstanden. Der Sonnenuntergang war auch nett, aber nur über dem Feld, so dass er nicht super spektakulär war.
Die Fahrt zurück im Dunkeln war echt cool. Wir haben alle unsere Taschenlampen mitgenommen und an die Ufer geleuchtet, an denen man die goldenen Augen der Alligatoren leuchten gesehen hat. Haufenweise Fledermäuse sind durch die Luft geschwirrt und super nah an unseren Köpfen vorbeigeflogen. Die Nachtexkursion war echt toll.
Unser Guide hat dann alle Boote passieren lassen und dann an einem Busch gehalten. Wir hatten uns schon gewundert, was er dort wollte, aber dann hat er in den Busch gegriffen und ein Babyalligator gefangen. Der war so niedlich. Er hat uns dann ein bisschen was erklärt und ich hab die Funktion des Übersetzer eingenommen. Lustig, mit meinen paar Brocken Spanisch, war ich diejenige, die am meisten verstanden hat. Die Anderen konnten nicht einmal Sätze wie "muy rapido" oder, als wir zurückkamen und eine kleine Schlange gesehen haben, "muy toxico" verstehen.
Als wir zurückkamen waren schon Kekse, Popcorn und Saft vorbereitet. Danach gab es auch schon Cena (Abendessen), welches super lecker war!
Nach ein paar Gesprächen, war ich dann froh zeitig schlafen zu gehen, da ich von der letzten Nacht noch super geschafft war.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen