Samstag, 7. September 2013

La Paz 07.09.2013

Eigentlich wollte ich ausschlafen, aber als ich wach war und auf die Uhr geguckt habe, war es gerade mal 07.30Uhr. Umso besser, denn so hatte ich genug Zeit Alles zu organisieren.
Ich habe zunächst ausgiebig gefrühstückt und nebenbei mit meinen Eltern geskypt. Es war total endlich mal wieder genug Zeit und eine gute Verbindung gehabt zu haben, um ausgiebig im Internet rumzugucken.
Dann bin ich gegen 09.00Uhr losgelaufen zur Plaza Equino, um beim Fluvial Office meine Pampas-Tour zu bezahlen.
Das Office lag in einem riesigen Markt-Gebiet. Da es erst um 10.00Uhr aufgemacht hat, bin ich nochmal auf den Markt gucken gegangen. Es war der Hammer, auf beiden Seiten einer riesigen Hauptstraße waren Stände mit Klamotten...Sachen über Sachen!
Ich habe dann gleich mal ein bisschen rumgeguckt, um noch eine Leggings zu kaufen. Da ich nur noch eine richtige Hose habe, war das auch dringend nötig. Für nur 30 Bolivianos habe ich dann auch Eine gefunden. Auf dem Weg zurück zum Fluvial Office ist mir zwischen den Menschenmassen ein Sockenverkäufer entgegengekommen, gleich noch vier Paar für 10 Bolivianos mitgenommen :)
Als ich zurück kam war dann auch das Fluvialbüro offen und die Frau dort super nett. Ich habe die 3-Tagestour für nur 470 Bolivianos gebucht und sie hat mir alles Nötige zum Ablauf erklärt.
Da es mittlerweile schon 10.30Uhr war, musste ich mich dann sputen, um wieder in Richtung Hostel und von der Hauptstraße zur San Pedro Plaza zu kommen, denn ich wollte um 11.00Uhr an der Red Cap Free Walking Tour teilnehmen.
Als ich so auf der San Pedro Plaza gewartet habe, hab ich schon das erste Pärchen kennengelernt, die auch an der Tour teilgenommen haben und dann kamen auf einmal Lior und Yotam auf mich zu...was für ein Zufall. Auch sie haben an der Walking-Tour teilgenommen.
Insgesamt waren wir bestimmt 20 Leute. Zwei Mädels, welche super gut Englisch gesprochen haben, haben die Tour geleitet.
Zunächst haben sie etwas über das San Pedro Gefängnis erklärt, welches sich direkt am Platz befand. Es ist echt krass. In dem Gefängnis leben 2500 Leute und die müssen Miete zahlen. Aus diesem Grund kann auch die ganze Familie dort mit einziehen. Dort sitzen einflussreiche Drogenbosse, die dort zum Teil richtige Apartments haben. Die Miete verdienen sie entweder mit Handarbeiten, die draußen verkauft werden, mit Drogenherstellung und Dealen oder Car Kidnapping. Die dürfen drinnen Handys haben und halten so Kontakt zu kriminellen Gefährten über die sie teure Autos klauen lassen. Wenn die Besitzer zur Polizei gehen, verkaufen die korrupten Polizisten die Informationen an die Gefängnisinsassen, welche dann wiederum die Besitzer kontaktieren und Lösegeld für die Autos fordern. Wow...heftig!
Von dort sind wir zum größten Freilichtmarkt von La Paz gegangen. Dort wurde wiedermal Alles verkauft, vor allem aber viele der 400Sorten Kartoffeln, welche es hier in Bolivien gibt. Die haben sogar super seltsame weiße Kartoffeln, die aussehen wie Steine! Außerdem gab es Mais, Käse, Eier, Küchenutensilien und und und!
Die Guides haben uns dann erzählt, dass das Idealbild in Bolivien Frauen mit starken Hüften und kräftigem Bau ist, da diese stark sind und gut Kinder gebären können. Das erklärt, warum die Frauen hier so stämmig sind. Was auch lustig ist, Waden sind hier eine Art erotische Zone. Je runder und größer, desto besser. Da bin ich ja hier richtig...;)
Danach sind wir zum Witch Market und dann zur San Francisco Plaza.
Von dort ging es über die Fußgängerbrücke zum alten spanischen Teil der Stadt.
Die Plaza Murillo war sehr interessant, da ich diese noch nicht gesehen hatte. Dort befinden sich die Kathedrale und der Präsidentenpalast. Bolivien hat wohl ziemliche Probleme mit ihre Präsidenten, es gab schon zahlreiche Revolutionen und Stürze. Zum Beispiel gibt es auf dem Platz ein Denkmal für einen, der im Präsidentenpalast überfallen und aus dem Fenster gestürzt wurde.
Zum Schluss der Tour ging es zum Hotel Presidential, von dessen letzter Etage wir einen unglaublichen Blick auf die Stadt hatten. Interessant ist, dass es vor ein paar Jahren ein Gesetz gab, dass man weniger Steuern auf Gebäude in Bau zahlen musste und die Bolivianer daher ihre Fassaden nicht gestrichen haben. Obwohl es das Gesetz nicht mehr gibt, behalten die Einwohner von La Paz das bei und deshalb sind fast alle Gebäude ziegelsteinfarben orange.
Man hätte sich dann von diesem Hotel für nur 15€ 50m abseilen können, aber irgendwie hatte ich nicht so das Gefühl, dass ich das unbedingt machen will.
Nach der Tour bin ich zurück zur Plaza Murillo, da ich es dort echt schön fand. Hab mich dann dort auf die Stufen gesetzt und den Kindern beim Taubenfüttern zugeguckt!
Danach bin ich über eine Einkaufsstraße wieder in Richtung Witch- und Touristenmarket. Auf der Einkaufsstraße war dann ein Restaurant, wo sie Lasagne für 22Bolivianos verkauft haben. Die hab ich mir dann gekauft und sie war so gut, voll groß, mit Tomatensoße und Bruchettachips. Lecker! Vor allem waren die Lasagneplatten noch mit Kochschinkenscheiben belegt, ungewöhnlich, aber gut :)
Auf dem Tourimarket bin ich dann voll lange rumgeschlichen und hab in total viele Shops und Hofmärkte geguckt.
So verging die Zeit recht schnell. Auf dem Rückweg zum Hostel hab ich mir noch eine neue SD-Karte gekauft, da die hier sicher billiger sind als in Argentinien oder Brasilien und dann noch einen Beutel voller Früchte für 9 Bolivianos auf einem der Märkte.
Den Abend hab ich mich dann zur Bar gesetzt und das Internet genutzt. Einer der Barkeeper hat mir dann einen Tequila ausgegeben. Echt cool, aber in Partystimmung war ich nicht. Ich wollte lieber einen Ruhigen machen und dann morgen fit für meinen Amazonastrip sein

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