Ein weiteres Highlight der Stray-Tour stand bevor: Tongariro Crossing.
Wir waren alle pünktlich um 06.00Uhr im Bus und es ging zum Tongariro Nationalpark. Die Company Adrift, die guided Tours anbietet, hat uns dann unter ihre Fittiche genommen und wir haben Alle allerhand an Equipment bekommen. Ich hatte eine wasserdichte Hose, Thermoshirt, Boots, Sonnenbrille und dickere Handschuhe. Außerdem hat jeder Schneeschuhe, Überzieher für die Hosenbeine und eine Eisaxt bekommen. Es hat eine ganz schöne Weile gedauert, bis Alle fertig ausgestattet waren.
Dann sind wir mit insgesamt 5 Guides zum Beginn des Crossings gefahren. Wir hatten totales Glück mit dem Wetter, die Sonne hat geschienen und der Himmel war absolut blau.
Es war so cool, das ganze Valley durch das wir gehen mussten, war total zugeschneit und die Guide, hinter der ich direkt gelaufen bin, musste ersteinmal einen Path finden. Es sah absolut toll aus :)
Allerdings war es auch gut anstrengend im zum Teil tiefen Schnee zu laufen.
Vor dem anstrengenden Aufstieg auf Tongariro haben die Guides dann Schneeproben genommen, um das Lawinenrisiko einschätzen zu können. Dazu haben sie nebeneinander zwei Schneeblocks rausgearbeitet und dann erst mit der Hand drauf geschlagen, dann mit etwas mehr Kraft und am Ende hätten sie sich daraufgestellt, aber leider war das Ergebnis eindeutig.
Schon beim Schlagen mit der Hand rutschte die erste Schneeschicht weg und dann mit etwas mehr Kraftaufwand die nächsten. Man konnte richtig die unterschiedlichen Schichten sehen, in allen genommenen Proben das Gleiche :(
Wir wussten alle was das bedeutet, kein Crossing.
Die Guides haben uns das dann bestätigt und gleich Vorschläge gemacht. Wir haben uns dann dazu entschieden den Tongariro von der anderen Seite zu besteigen. Also sind wir wieder 4,5km zurück gelaufen, alle in den Bus und die, die wollten, sind zur Nordseite gefahren. Wir waren alle ganz heiß dort so hoch wie möglich zu laufen und sind dann in einem Affentempo gestartet. Am Anfang konnte ich gut mithalten, aber als nur noch Treppen kamen, hat meine Asthmalunge versagt und ich habe echt super schlecht Luft bekommen, so dass ich irgendwann einsehen musste, dass ich nicht Schritt halten kann. Ich hab mich so geärgert, es ist ein furchtbares Gefühl, wenn man unbedingt will, aber nicht kann :(
Mich haben dann ALLE überholt, bis auf Annabel und der letzte Guide. Die waren Beide super lieb und sind dann langsam mit mir hochgegangen und haben immer wieder Pausen gemacht. Wir haben dann alle anderen über der Baumgrenze getroffen. Von dort hatte man einen tollen Ausblick auf einen See und Tongariro und die umliegenden Berge. Man hat sogar den Rauch aus den kürzlich eruptierten Vulkanen gesehen..echt beeindruckend und irgendwie bedrohlich!
Der Abstieg war dann wieder super easy und ich hab mich total gut mit Caitlin, Annabel und Tayler unterhalten.
Beim Bus angekommen, gab es Bier oder Cola und Sprite für alle. Echt cool!
Meine ausgeliehenen Stiefel haben mir schöne Blasen verpasst und auch meine Achillessehne wiedermal anschwellen lassen, nicht gut :/ Ich muss mir unbedingt angepasste Trekkingschuhe und/oder Sohlen machen lassen.
So war ich froh, als wir dann wieder beim Adrift Shop waren und ich aus den Sachen konnte.
Wir haben dann in 'The Park' eingecheckt, einer echt schicken Unterkunft, welche zum Größtenteil von Skifahrern frequentiert wird und daher auch den Charakter einer Skihütte hat. Echt toll, mit Kaminen, viel Holz, Whirlpools im Außenbereich.. .
Ich habe dann schnell eine heiße Dusche genommen und danach gleich zusammen mit Eva Laundry gemacht. Die durchgeschwitzten Sachen wollte ich nicht noch in mein Backpack packen.
Dann hab ich mir zum Abendbrot meine restliche Pasta vom Vortag aufgewärmt und dann saß die ganze Straygruppe zusammen um einen Kamin und hat die freien Getränke genossen. Da Einige aus dem Bus so sauer waren, dass wir den Tongariro nicht überqueren konnten, obwohl wir soviel Geld dafür bezahlt haben, und sich dann tierisch aufgeregt haben, haben wir 100Doller in die Tab-Kasse bekommen und jeder konnte sich ein Getränk an der Bar aussuchen. Die Aufregung fand ich persönlich echt daneben, denn erstens ist Trekking nun mal von den Umgebungsbedingungen abhängig, zweitens wurde uns gesagt, dass es sein kann, dass Lawinengefahr ist und drittens hat die Company echt kein bisschen was falsch gemacht. Sicherheit geht nu nmal vor und sie haben bestimmt 4mal getestet und uns die Schichtverschiebungen eindrücklich gezeigt.
Nach meinem Glas Wein bin ich dann mit den Mädels aus meinem Zimmer schlafen gegangen.
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