Gegen um 09.00Uhr wurde ich von einem Minivan von 'Flight of the Gibbons' abgeholt. Im Van waren schon einige andere junge Leute und es schien eine coole Truppe zu sein. Ich war auf der einstündigen Hinfahrt zur Zipline-Anlage aber nicht wirklich in Kennlern-Stimmung, denn ich hab schon gemerkt, dass ich nicht so fit war, wie ich es mir gewünscht hätte. Am 'Flight of the Gibbon'-Stützpunkt angekommen, hab ich erst mal die Toilette aufgesucht, während die Anderen voller Vorfreude die ganzen Unterlagen ausgefüllt haben.
Unsere Gruppe wurde dann erst mal zu einem Wasserfall gefahren. Wir sind einen Weg am Wasserfall hochgestiegen und ich dachte echt, ich muss sterben. Mein Herz ist mir beinahe aus der Brust gesprungen und ich war so platt von dem bisschen Anstrengung. Der Wasserfall war ganz nett, mit den ganzen Pflanzen drum herum sehr schön anzusehen. Auf dem Weg bin ich auch ins Gespräch mit den Anderen gekommen, welche alle wirklich super nett waren. Unsere Gruppe bestand aus drei etwas kräftigeren Kanadiern, einer Britin, einem niederländischen Pärchen, einem Russen und einem Amerikaner.
Als wir wieder zurück waren, wurden wir eingekleidet. Wir haben sogar ein Bandana geschenkt bekommen, welches wir unter dem Helm tragen sollten. Die ganze Ausrüstung war in super gutem Zustand und die ganze Company hat einen absolut professionellen Eindruck gemacht.
Nachdem ich mein Geschirr und meinen Helm hatte, hab ich auch noch ein kostenloses Foto in Montur bekommen.
Dann ging es mit dem Minivan fünf Minuten bis zur Zipline-Anlage, wo uns kurz eine Einweisung von Donatello, einem unserer Guides gegeben wurde. Unser andere Guide nannte sich Bird. Beide hatten auf jeden Fall irgendwann einmal einen Entertainment-Lehrgang ;)
Und schon ging es an die Ziplines. Erst gab es ein paar Kurze und dann wurden sie immer länger, mit dazwischenliegenden Sky-Brücken.
Durch die dichten Baumkronen hatte ich gar keine Angst vor der Höhe, da man diese nur erahnen konnte. Außerdem hatte ich viel zu sehr mit mir selber zu tun, als irgendwie Angst zu haben.
So sind wir von Plattform zu Plattform geschwebt und es hat Spaß gemacht, aber ein echter Adrenalinkick war es nicht.
Die einzige Station vor der ich kurz gezögert habe, war die "Superman"-Zipline, wo man fliegend auf die nächste Plattform zu gesaust ist. Es hat ein wenig Überwindung gekostet einfach so in die Seile zu springen.
Auch nett waren die zwei Abseil-Stationen, wobei man allerdings nix selber machen musste, sondern an einem Seil runtergelassen wurde. Bei der Letzten war ich dann erstaunt wie hoch wir waren!
Der Pfad war schön präpariert, mit Lehrtafeln zwischendurch und einem Ort für eine Trinkpause. Die hatte ich auch bitter nötig. Mein Mund war schon eine absolute Wüste und ich hab mich extrem dehydriert gefühlt.
An dem Ort, wo wir eine Trinkpause gemacht haben, hat in einem Baum auch wirklich eine Gibbon-Familie gewohnt. Ich hatte eigentlich gar nicht damit gerechnet, welche zu sehen und dachte es wäre nur so ein Namensbestandteil. Das hat mich natürlich extrem gefreut, denn nicht mal bei der teureren Gibbon-Experience in Laos ist es garantiert, dass man welche sieht.
Es waren ein helles Weibchen mit einem kleinen Baby und zwei dunkle Männchen, die alle auf dem einen Baum herumgeturnt sind. Ich hätte gerne noch mehr Zeit gehabt, um die Gibbons zu beobachten, aber es ging zurück an die Ziplines.
Die längste Zipline war 800m lang und hat am meisten Spaß gemacht, da man eine schöne Geschwindigkeit drauf bekommen hat. Zum Glück war das Ziplinen an sich nicht so anstrengend, da man sich einfach nur ins Geschirr setzen musste. Nur an einer Stelle endete die Line direkt in einem Netz, welches wir hochklettern mussten. Da musste ich nochmal meine letzten Kraftreserven aktivieren.
Als wir wieder im Stützpunkt waren, gab es Lunch. Ich hatte absolut gar keinen Appetit und hab nicht mal den puren Reis runterbekommen.
Ich hatte mir schon während des Ziplinens gesagt, dass ich unbedingt nach der Tour ins Krankenhaus fahre, denn all das ist nicht normal.
Schade, dass es mir so schlecht ging, denn einige Leute aus dem Bus wollten sich Abends auf was zu Trinken treffen. Unter normalen Umständen wäre ich da gerne mitgegangen.
Ich hab stattdessen nur schnell im Eagle House meinen Pass und Medikamente geholt und hab mich dann von einem TukTuk zum Chiang Mai Ram Hospital fahren lassen.
Ich war erstaunt wie modern es war, als ich durch den Eingang die Haupthalle betreten habe. Ich musste zuerst zur Registrierung gehen. Dort habe ich, nachdem ich ein Formular ausgefüllt habe, eine Patientenkarte mit Nummer bekommen. Die haben sogar ein Foto gemacht.
Mit der Karte musste ich dann zur Abteilung für Innere Medizin gehen und mich bei den Schwestern melden. Die haben dann im Vital Sign Room, Größe, Gewicht, Blutdruck und Temperatur gemessen und man hat einen zweiten Patientenausweis der Inneren Medizin bekommen.
Nach einer kurzen Wartezeit durfte ich zu einem Arzt. Immer wieder wurden die Patientenausweise mit den vorliegenden Akten abgeglichen.
Der Arzt war sehr nett und schien gut Englisch zu können. Er hat mich dann kurz untersucht und war von einer infektiösen Darmgeschichte überzeugt. Er wollte mich zunächst dabehalten, als ich ihm aber gesagt habe, dass das zu teuer wäre, hat er das gleich akzeptiert und verworfen. Außerdem weiß ich ja wie es läuft...dann liegt man da seine Zeit ab, ohne das irgendwas passiert...das kann ich auch in meinem Guesthouse.
Da ich etwas Angst vor Malaria hatte, gerade weil es mir immer aller paar Tage deutlich besser und dann wieder schlechter ging, hab ich ihm einen Malariatest abgeschwatzt. Er hat dann noch eine Stuhlprobe ergänzt und ich bin mit meinen Patientenausweisen wieder auf Reise gegangen.
Die Schwestern waren super nett und an jedem Stützpunkt waren unzählige vertreten. Hier herrscht definitiv keine Schwesternknappheit! Eine hat mich dann bis zum Lab begleitet und an die nächste sehr nette Schwester übergeben.
Danach musste ich ca. eine Stunde auf die Ergebnisse warten und hab mich dort auf die bequemen gepolsterten Bänke gelegt.
Der Arzt hat dann seinen Verdacht auf eine Gastrointestinaltrakt-Infektion mit den Laborergebnissen unterstrichen. Der Malaria-Test war zum Glück negativ, aber ich war froh die Gewissheit zu haben.
Mit meinen Ausweisen ging es dann zum Cashier, wo ich warten musste bis meine Nummer aufgerufen wurde. Insgesamt habe ich fast 2000Bath bezahlt, also ca.50€. Das geht ja noch...puh.
Nach dem bezahlen, ging's zum nächsten Schalter, der Pharmacie. Dort lagen alle meine Medikamente schon bereit und mir wurde alles ausführlicher erklärt. Dazu habe ich noch einen Medikamentenzettel, mit meinem eingangs aufgenommenen Foto drauf, bekommen, wo auch nochmal alle Medikamente ausführlicher beschrieben waren.
Absolut super organisiert dieses Krankenhaus. Ich weiß nicht, ob alles etwas umständlich gemacht ist, mit den tausend unterschiedlichen Stationen, aber auf jeden Fall funktioniert es schnell und ohne Probleme :-)
Ich hab dann für den Rückweg kein freies TukTuk gefunden, so habe ich eines der sawngthaews angehalten. Die sind hier in Chiang Mai alle rot und gut auszumachen. Es hat mich zwar nicht wirklich in der Nähe meines Guesthouses abgesetzt, aber ich war zu schwach um zu diskutieren, also bin ich gelaufen.
Zurück im Eagle House hab ich mein Zimmer für weitere zwei Nächte verlängert und hab versucht ein Croissant, welches ich noch schnell bei 7/11 gekauft hatte, zu essen, um dann meine Tabletten nehmen zu können. Ich hatte einen regelrechten Ekel vor essen und beim letzten Bissen kam es mir dann auch hoch. Aber zum Glück kam kaum etwas vom Croissant mit raus, so dass ich endlich die ersehnten Medikamente nehmen und ins Bett gehen konnte.
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