Trang musste schon um 06.00Uhr aus dem Haus, so dass ich ganz alleine im Haus war. Bin dann gegen 08.00Uhr aufgestanden und musste dann, als ich gehen wollte, das ganze Haus verriegeln. Das Schloss an der Eisentür hat mir etwas Probleme bereitet..ich hab ewig probiert es mit dem Schlüssel aufzubekommen...zu dumm, wenn man es am falschen Schloss probiert. Weiter oben hin noch ein Schloss und als ich das endlich entdeckt hatte, ging es auch ruck zuck auf. Den Schlüssel hab ich dann der Nachbarin gegeben und dann bin ich vor zur Hauptstraße. Es war gar nicht so leicht ein xeom zu finden oder ich konnte einfach nicht erkennen welcher Motoroller ein xeom ist und welcher nicht.
Ich bin dann eine ganze Weile die Straße entlang gegangen, bis ich endlich eins gefunden habe. Für 50.000Dong hab ich mich dann zum Sinh Tourist Office im District 1,dem Zentrum von HCMC, bringen lassen, da ich dort meine Mekong Tour mit Border Crossing nach Cambodia buchen wollte.
Eigentlich hatte ich vor 3 Tage/2 Nächte im Mekong Delta zu verbringen, aber der Mann im Office konnte mir nur die 2-Tages-Tour anbieten, da soweit keine anderen Touristen für die 3-Tages-Tour vorhanden waren. Also hab ich dann die gebucht und hab sogar den Einzelzimmerzuschlag geschenkt bekommen :)
Ein bisschen geärgert hab ich mich,dass ich ja extra genügend Geld für die 3-Tages-Tour abgehoben habe und nun deutlich weniger bezahlt und damit zu viel Geld übrig habe. Naja..zur Not muss ich es dann in einer Wechselstube in kambodschanische Riel tauschen.
Dann bin ich zur Ly Tu Thong Street gelaufen, da ich mich mit Sierra und ihrer vietnamesischen Freundin Thanh treffen wollte.
Sierra hatte ich in Hanoi beim Couchsurfen kennengelernt. Sie ist die ehemalige Mitbewohnerin von Caitlin und wir haben in Hanoi schon einen netten Tag miteinander verbracht. Sie hatte mir gestern geschrieben, dass sie nach HCMC geflogen ist, um dann später nach Mui Ne zu fahren. So haben wir uns zum Frühstücken verabredet.
Ich war pünktlich im 10.00Uhr da und hab mich einfach in die Hotellobby gesetzt. Die Angestellten haben kein Wort verloren, wahrscheinlich weil sie kein Einziges auf Englisch konnten ;)
Ich hab mich dann ins Wifi eingelogt und zufällig hat Sierra mir auch gerade geschrieben. Ich bin dann hoch zu ihr und Thanh ins Zimmer, wo beide damit beschäftigt waren sich fertig zu machen.
Ich hab mich gefreut Sierra wiederzusehen und es war gleich voll vertraut. Thanh war auch super nett und konnte absolut gut Englisch sprechen. Sie hat zusammen mit Sierra in Halong Bay Englisch unterrichtet und war wohl auch eine Zeit lang in Großbritannien. Jedenfalls war sie ganz anders als die meisten vietnamesischen Mädchen, nicht so schüchtern und zurückhaltend.
Als Beide ihr Zeug zusammengepackt hatten, sind wir dann endlich los und gleich erstmal zu Starbucks. Wow..das war unglaublich toll einen richtigen Kaffee zu trinken! Dazu hatte ich ein Baguette mit Hähnchenwurst und einen Chocolate Cookie. Wow...das war gut.
Hab dann nebenbei nach Unterkünften in Phnom Penh geguckt und da in einer, die echt cool klang und super billig war, nur noch 2 Betten frei waren, hab ich gleich meine Übernachtungen über Hostelbookers gesichert!
Nach Starbucks sind wir zum Ben Thanh Market. Der war in einer großen Markthalle und man konnte wie üblich alles mögliche, von Klamotten über Souvenirs, Essen, Kosmetikartikel usw. kaufen. Wir sind nur einmal quer durchgelaufen, da Keine von uns die Intention hatte etwas zu kaufen.
Sind dann zum Reunification Palace, der ehemalige Präsidentenpalast von Südvietnam und haben dort einen vietnamesischen Freund von Sierra getroffen, der dann etwas mit uns rumgelaufen ist. Er war auch echt nett und aufgeschlossen. Da der Palace erst 13.00Uhr wieder aufgemacht hat, haben wir uns solange in den gegenüberliegenden Park gesetzt und gequatscht. Die Zeit verging super schnell.
Im Reunification Palace konnte man die ganzen Meeting-Räume, Schlafräume, das Speisezimmer, Kino, den Gambling Room, Map Room usw. sehen. Das war ganz nett, aber nix was lange in Erinnerung bleiben wird.
Es war so heiß und humid, dass wir uns danach im Palace-Café alle erst mal Wasser kaufen mussten. Als wir dort saßen haben Sierra und Thanh beschlossen erst am nächsten Morgen nach Mui Ne zu fahren und nicht den Nachmittagsbus zu nehmen, damit wir den Abend noch gemeinsam verbringen können.
Das war echt cool und ich hab mich voll gefreut, denn wir haben uns echt super verstanden!
Wir haben uns dann vor dem Hotel von Sierra und Thanh von dem vietnamesischen Freund verabschiedet und sind dann mit all den Sachen der Beiden in die Backpackerstreet, um ein billigeres Hotel für die Nacht zu finden.
Das war absolut kein Problem, bei den unzähligen Unterkünften in der Pham Ngu Lao Street.
Thanh war dann echt müde und wollte sich lieber ein bisschen ausruhen, also sind Sierra und ich dann alleine noch zum War Remnants Museum gefahren.
Dort waren alte Kiegsflugzeuge, Panzer und sogar Käfige ausgestellt, die damals im Krieg benutzt wurden. Im Inneren des Gebäudes gab es zahlreiche Fotografien von Propagandaaktionen, Protesten, vom Kriegsgeschehen, von den Napalm- und Agent-Orange-Opfern und von Journalisten. Das Museum ist sehr gut gemacht und super interessant. Ich kann es nur empfehlen! Besonders beeindruckend waren die Bilder der Kriegsverletzungen und Missbildungen durch den Gifteinfluss. Da wir leider erst 16.00Uhr da waren und das Museum 17.00Uhr geschlossen hat, haben wir nicht alles geschafft anzusehen. Zum Glück ist das Ticket aber auch für den nächsten Tag gültig, so dass ich das Museum definitiv morgen noch beende.
Auf dem Rückweg zum Hotel sind wir durch einen riesigen Park gekommen. Der war wirklich schön angelegt, mit Kakteengarten, kleinem Tempel und Outdoor-Sportgeräten. Es ist total toll zu sehen, wie sportlich und aktiv die Vietnamesen sind. Die Sportgeräte waren alle belegt und im ganzen Park sind Leute jeglichen Alters gewalkt und gejoggt.
Im Hotel haben wir uns dann für den Abend fertig gemacht. Ich hatte zum Glück mein schwarzes ordentliches Kleid an, so dass ich auch passend zum Ausgehen gekleidet war. Sierra und Thanh haben sich total aufgebretzelt und Sierra hat sogar eine dunkelhaarige Perücke aufgesetzt, weil sie das recht cool findet.
Die Aussicht auf die beleuchtete Stadt war extrem schön und wir konnten es kaum erwarten in die Sky Bar auf den AB Tower zugehen, um noch eine tollere Aussicht zu haben.
Doch zuvor wollten wir was essen. Da wir uns alle drei nicht auskannten, sind wir in das nächstbeste Restaurant, welches einigermaßen gut aussah. Wir hätten uns eindeutig vorher informieren sollen, denn die Essen, welche wir bestellt haben, waren alle nicht wirklich gut. Das war echt unzufrieden stellend..aber wenigstens hatten wir was im Magen.
Dann sind wir zum AB Tower, wo uns gesagt wurde, dass es bis um 22.00Uhr noch eine Veranstaltung gibt, aber wir dann hoch könnten...das heißt, unter der Voraussetzung, dass ich meine Schuhe wechsle. Es waren nämlich keine Flip Flops erlaubt. Zum Glück war das Hotel eh nur 5 Minuten entfernt und Sierra hatte noch ein Paar leichte Sandalen, die sie mit geborgt hat.
Um die Zeit bis 22.00Uhr zu vertreiben, wollten wir schon mal was trinken gehen. Wir sind dann in die Straße, welche laut Lonely Planet für Bars und Nightclubs bekannt ist. Und tatsächlich gab es dort riesige Bars, vor deren Eingänge zahlreiche Kellner versucht haben die Leute reinzulocken. Die waren so was von penetrant und ätzend, aber wir haben dann schlussendlich nachgegeben und sind in die Crazy Buffalo Bar.
Was wiedermal ein Reinfall war! Wir hatten definitiv Pech mit dem Essen und dann auch mit den Cocktails in der Bar. Zum Glück haben Thanh und ich uns die Buy one-Get one Aktion geteilt, so dass wir jeder nur einen Cocktail hatten...denn es war der furchtbarste Cocktail, den ich je getrunken habe! Er hieß Miss Saigon und war so krass süß und chemisch, dass ich mir nach der Hälfte Wasser dazukommen lassen habe. Wie ätzend...
Total entnervt sind wir dann weitergegangen und sind in einen Straßenbereich gekommen, wo auf beiden Seiten der Straße hunderte von Plastikstühlen standen und fast alle mit sowohl Vietnamesen als auch Ausländern besetzt waren. Wir haben dann sofort drei freie Plätze in der vordersten Reihe bekommen und sind dann kein Risiko mehr eingegangen, sondern haben Bier bestellt.
Dieser Ort war der absolute Hammer! Alles Stühle waren zur Mitte der Straße ausgerichtet, so dass man die Leute der Gegenseite die ganze Zeit beobachten konnte. Andauernd sind Verkäufer mit Waren vorbeigekommen und ein Junge hat sogar eine Art kleine Feuershow gemacht. Das war so cool, wir haben die ganze Zeit die Leute gemustert und sind super schnell auch mit den Personen neben uns ins Gespräch gekommen. So hab ich mich zum Beispiel mit Thomas aus LA unterhalten, der für zwei Monate hier im Sheraton Hotel mit seiner Band auftritt. Er war echt nett und kann mir für meine Tage in LA wahrscheinlich auch eine Couch vermitteln!
Unsere Laune war durch diese coole Location und die netten Leute wieder absolut top, so dass wir uns kurz vor 23.00Uhr auf zum AB Tower gemacht haben.
Mit den Sandalen war es kein Problem reinzukommen und als wir mit dem Fahrstuhl im 26.Stock angekommen sind, waren wir überwältigt! Man hatte einen 180Grad Blick auf die Stadt, durch die Glasbrüstung konnte man alles hervorragend sehen. In der Mitte war eine super stylische Bar, rundherum standen Stehtische und alle Menschen waren absolut schick und stylisch angezogen.
Die Location hatte allerdings auch seinen Preis. Ein Bier hat stolze 150.000Dong (ca.6€) gekostet. Aber für den Ausblick und das Feeling konnte man sich das schon mal leisten.
Sierra ist dann ganz schnell ins Gespräch mit ein paar Australiern gekommen. Mit Einem, namens Adam, hab ich mich dann auch echt gut unterhalten. Die waren alle echt richtig gut drauf und super nett! Adam ist 34 und selbständig im IT-Bereich. Er und die Anderen waren alle zu einen Kongress hier in HCMC. Er hat dann sogar eine Runde Getränke ausgegeben. Es war eine Art Caipirinha und war mega teuer! Die Mischgetränke haben alle mindestens 320.000Dong, also fast 15€ gekostet! Der Wahnsinn!
Auch die Musik war echt gut in der Sky Bar. Sie hatten eine DJane und einen männlichen DJ, welche beide Mainstream-Musik gespielt haben :)
Ich hatte am Nachmittag schon eine Facebook-Nachricht an Trang geschickt, dass ich Freunde getroffen habe und den ganzen Tag mit ihnen verbringe. Ich habe sie dann auch gefragt, ob sie dazustoßen will, aber Trang ist echt super beschäftigt mit ihren Classes. Sie hatte irgendwie noch Englischunterricht bis 21.30Uhr und so war es für sie absolut okay, dass ich länger weg bin. Eigentlich wollte ich bis Mitternacht zu Hause sein, aber da wir erst so spät in die Sky Bar sind und es der absolute Hammer war, hab ich ihr dann nochmal eine SMS geschrieben, dass es später wird. Für sie war es glücklicherweise okay, da hab ich echt wieder voll Glück gehabt!
Gegen 01.30Uhr sind wir dann alle los und ich habe mir direkt vor dem Tower ein Taxi genommen. Zwar hab ich für die Fahrt das Doppelte bezahlt, als wenn ich mit einem xeom gefahren wäre, aber so spät war das einfach sicherer.
Am Haus angekommen, war Trang wirklich noch wach und hat noch für einen Vortrag gelernt! Unglaublich fleißig..
Wir haben uns dann noch kurz echt nett unterhalten, für den nächsten Morgen zum gemeinsamen Frühstück verabredet und dann bin ich gleich ins Bett.
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